Antrag: “Gegen jeden Antisemitismus! – Jüdisches Leben in Berlin schützen” angenommen
Mit der Annahme eines wegweisenden Antrags hat sich das Berliner Abgeordnetenhaus klar gegen jede Form des Antisemitismus gestellt.
Zum vom Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedeten Antrag “Gegen jeden Antisemitismus! – Jüdisches Leben in Berlin schützen”, haben wir die Unterzeichner des Antrags von der SPD, CDU, Grünen, FDP und LINKE angeschrieben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie schlimm und wie gut!
Wie schlimm, dass sich die gesellschaftliche Atmosphäre so entwickelt hat, dass Antisemitismus wieder ein tagesaktuelles Thema wurde; wie gut, dass Sie dazu beigetragen haben, dass sich das Land Berlin derartig eindeutig positioniert. So traurig es ist: wir danken Ihnen dafür!
Unser Anliegen bzgl. des Themas Antisemitismus ist deutlich zu machen, dass der Kampf gegen Antisemitismus zwar zunächst „nur“ das jüdische Leben in Deutschland schützt, in weiterem Kontext gesehen aber klar ist: wer präventiv, integrativ, edukativ, repressiv und sanktionierend Antisemiten bekämpft, der dient damit dem Wohle der gesamten Gesellschaft. Denn Antisemitismus tritt meist im Cluster mit anderen Einstellungen auf, die der freiheitlich-demokratischen Grundordnung widersprechen und damit die Werte und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft insgesamt gefährden.
Als politisch überparteilich arbeitender, jüdisch-deutscher gemeinnütziger Verein leisten wir in diesem Sinne auch unseren Beitrag zum Schutz der freien Gesellschaft. Wir thematisieren, wo es unserer Meinung nach drückt und bieten unseren Input an, damit auch unsere zivilgesellschaftlich-jüdische Stimme wahrgenommen wird. Viele der im Antrag genannten Themenbereiche sind die Themen, die auch wir sehen; sie nachdrücklich verbalisieren und tatkräftig begleiten! Insofern bestärkt uns der o.g. Antrag und vor allem, dessen Annahme auch in der Sinnhaftigkeit unserer Arbeit und darin, diese fortzusetzen.
Wir weisen der Vollständigkeit halber darauf hin, dass wir dieses Schreiben und etwaige Reaktionen darauf veröffentlichen werden. Individuelle Kontaktangaben werden dabei unkenntlich gemacht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Elio Adler
Vorstandsvorsitzender