Seminar: Antisemitische & israelfeindliche Argumentation in der extremen Rechten
Aufnahme der Demonstration der Partei „Die Rechte“ 2019 in Wuppertal. © infozentrale
Wer Deutschland liebt ist Antisemit?* Antisemitische und israelfeindliche Argumentationsmuster in der extremen Rechten
Multimedial gestütztes, niedrigschwelliges und interaktives Seminar/Web-Seminar für TeilnehmerInnen ab 14 Jahren – Jugendgruppen, Vereine, Belegschaften, usw.
Buchbar unter kontakt@werteinitiative.de
- Was sind die grundlegenden Funktions- und Artikulationsformen des Antisemitismus?
- Wie kann ich antisemitische Argumentationsmuster erkennen?
- Welche Bedeutung haben antisemitische Welt- und Selbstbilder in der radikalen Rechten?
- Wie kann ich antisemitischen und rechtsextremen Argumentationsmustern und Akteuren entgegentreten?
Nicht erst seit dem versuchten Anschlag auf die Synagoge in Halle fühlen sich Jüdinnen und Juden in Deutschland zunehmend unsicher, denn die Zahl der antisemitischen Straftaten steigt seit Jahren kontinuierlich an. Und so sind auch antisemitische Argumentationsmuster im Aufschwung. Auch, wenn sie eindeutig dem Spektrum der extremen Rechten zuzuordnen sind, drohen sie in aktualisierter Form jedoch wieder salonfähig zu werden. Die teils wilden Verschwörungsideologien rund um die Corona-Pandemie sind dafür nur ein besonders aktuelles Beispiel. Immer wieder versuchen rechte Akteure, ihre Ideologie in aktuelle Diskussionen einzuspeisen und so auch die „Grenzen des Sagbaren“ zu verschieben. Der Antisemitismus bietet hierfür eine wichtige Scharnierfunktion. Er dient als Bindeglied zwischen verschiedenen Ideologien („Querfront“), deren Gemeinsamkeit die Ablehnung einer modernen, freiheitlich-demokratischen Gesellschaft ist.
Seit Januar 2021 arbeitet ein Team der WerteInitiative zu dem Themengebiet „antisemitische und israelfeindliche Argumentationsmuster in der extremen Rechten“. In diesem Rahmen entstand ein interaktives und multimediales Seminar, in dem durch den Einsatz verschiedener Medien eine niedrigschwellige Vermittlung dieses komplexen Themas stattfinden kann. Je nach gewünschtem Umfang bewegt sich das Angebot zwischen einem durch unsere ReferentInnen oder TrainerInnen moderierten Seminar bis hin zu einem modularen Onlinekurs (Link unten auf der Seite). Das Seminar hat Workshopelemente und lässt sich modular an Vorkenntnisse und Interessenschwerpunkte der Zielgruppe anpassen. Ziel ist es, den Teilnehmenden die grundlegenden Funktions- und Artikulationsweisen des Antisemitismus zu vermitteln und die ideologische Bedeutung für die extreme Rechte herauszuarbeiten. Die von Teilen gerade der „Neuen Rechten“ vordergründig gezeigte Israel- bzw. Judenfreundlichkeit wird dabei explizit hinterfragt.
Darauf aufbauend sollen die Teilnehmenden in die Lage versetzt werden, den grundsätzlich demokratiegefährdenden Charakter dieser Ideologie und des Antisemitismus verstehen zu lernen. Wichtig dabei sind die unterschiedlichen Schattierungen in der extremen Rechten. Sie sollen seine Argumentationsmuster erkennen, benennen und hoffentlich ihnen später auch entgegentreten können.
Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, sowie vom Programm „Demokratie. Vielfalt. Respekt. Gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus“ der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) Berlin.
*Der Titel “Wer Deutschland liebt ist Antisemit?” leitet sich aus einem Slogan der rechtsextremen Kleinstpartei „Die Rechte“ u.a. bei Umzügen in Dortmund 2018 ab.
Onlinekurs
Als Ergebnis der Förderung durch den Innovationsfonds des Bundesprogramms Demokratie leben! steht eine Version des Seminars mit verschiedenen inhaltlichen Modulen als Onlinekurs zur Verfügung.
Der Onlinekurs erfordert ein kleines Maß an Vorwissen und ist besonders für MultiplikatorInnen geeignet, die sich zu dem Thema fortbilden möchten. Auch der Einsatz einzelner Module zur Vermittlung der jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkte ist möglich.
Für eine ausführliche Auseinandersetzung mit den Themen steht das Seminar dank der Förderung durch das Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus im Land Berlin weiterhin als Präsenzveranstaltung zur Verfügung.
Kooperations- & Förderhinweis