WI-Talk: Nahost-Konflikt 2.0 – Israelfeindliche Dynamiken in den Sozialen Medien
Wie in den vergangenen Jahren leider häufig, ist es auch dieses Jahr zum islamischen Fastenmonat Ramadan zu Krawallen auf dem Tempelberg/ Haram al Sharif gekommen. Hunderte maskierte junge Männer haben mit Steinen, Feuerwerkskörpern, Holzbrettern und Eisenstangen zu den Ramadan-Abendgebeten in der Al-Aqsa-Moschee, in Jerusalem, randaliert und sich dort verbarrikadiert.
Als die israelische Polizei gegen die Randalierer vorging, teilweise mit für solche Einsätze typischen unschönen Bildern, wurde Israel von mehreren Ländern sowie von vielen westlichen Medien und auch in Beiträgen und den Kommentarspalten in den Sozialen Medien an den Pranger gestellt.
Der Tenor war: „Israel greift friedliche Gläubige an“
Auch in den deutschsprachigen Beiträgen gab es in den Sozialen Medien viele Diskussionen, die nicht immer sachlich abliefen, teilweise haben die Beiträge selbst die Vorfälle verzerrt dargestellt. Mit dem Konflikt sind viele Emotionen verbunden und gleichzeitig sind hinter dem „Schutz“ von Anonymität Userinnen und User immer ehrlicher als in der realen Welt. Dies trägt dazu bei, dass eine Grundstimmung in den Sozialen Medien vorherrscht, die im Hinblick auf den Nahost-Konflikt oft aggressiv und Israelfeindlich ist. Die Sozialen Medien werden vor allem von jungen Menschen genutzt.
Im WI-Talk spricht der Pädagoge und Autor Burak Yilmaz mit Leonard Kaminski über seine Erfahrungen in seiner Arbeit mit Jugendlichen.
Burak Yilmaz engagiert sich seit Jahren mit seiner Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus. Für sein Engagement hat er das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen.