Positionspapier Antisemitismus definieren
Fundament des Kampfes gegen Judenhass – IHRA Arbeitsdefinition von Antisemitismus
Die IHRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus ist unter den jüdischen Gemeinden,
Verbänden und Organisationen weltweit die anerkannte und gebrauchte Definition von
Antisemitismus. Darüber hinaus wurde sie von 43 Staaten international anerkannt und
adaptiert. Sie basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und adressiert
israelbezogenen Antisemitismus, der seit dem 7. Oktober 2023 als die häufigste Form von
Antisemitismus in Erscheinung tritt.
Sowohl der Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung als auch die Nationale Strategie gegen
Antisemitismus und für jüdisches Leben, die im November 2022 von der Bundesregierung
beschlossen wurde, beziehen sich auf die IHRA-Definition. Ein Abweichen von dieser Position
würde ein Signal der Verharmlosung von erlebtem Antisemitismus an die jüdische
Gemeinschaft in Deutschland senden.
Die IHRA-Definition grenzt sachliche Kritik am israelischen Regierungshandeln von
israelbezogenem Antisemitismus ab und legt Kriterien fest, anhand derer festgestellt
werden kann, ob eine antisemitische Aussage oder eine antisemitische Tat vorliegt –
Dämonisierung oder Delegitimierung Israels oder die Anwendung doppelter Standards.
Bei der sogenannten „Jerusalemer Erklärung“ (JDA) handelt es sich um keine
wissenschaftliche Definition, sondern um eine politische Erklärung. In der Forschung wird
sie nicht als Definition gewertet, sondern als Positionierung von politischen Aktivisten. Sie
wurde als politische Antwort auf die IHRA-Definition verfasst – mit dem Ziel, israelbezogenen
Antisemitismus zu relativieren. Ihre Anhänger versuchen, das Benennen israelbezogenen
Antisemitismus als rechts und rassistisch zu diskreditieren und werfen der IHRA vor, die
Meinungsfreiheit einzuschränken.
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PDF: POSITIONSPAPIER ANTISEMITISMUS DEFINIEREN