Aktivitäten Öffentlichkeit

PM: Jüdischer Verein WerteInitiative unterstützt Offenen Brief zivilgesellschaftlicher Organisationen rund um das jüdische Leben gegen die Konzerttour von Roger Waters

Berlin, 24.02.2023 – Der jüdische Verein WerteInitiative unterstützt den „Offenen Brief zivilgesellschaftlicher Organisationen rund um das jüdische Leben zur Konzerttour von Roger Waters“.

Dazu Elio Adler, Vorsitzender der WerteInitiative – jüdisch-deutsche Positionen e.V.: „Roger Waters bedient lupenreine antisemitische Narrative in seinen Shows. Seine Unterstützung für die antisemitische Israel-Boykott-Bewegung und seine israelfeindliche Agitation sind offensichtlich.“

Roger Waters tourt im Mai durch mehrere deutsche Großstädte. Es ist zu erwarten, dass Waters‘ antisemitische Positionen auch bei seinen hiesigen Konzerten eine Rolle spielen werden und er diese vor einem Massenpublikum zur Schau stellen wird. Die Stadt Frankfurt am Main hat heute beschlossen, das Konzert in der Festhalle absagen zu lassen.

Adler: „Als erste Stadt geht Frankfurt damit den richtigen Weg. Ein Beispiel, dem auch andere Veranstaltungsorte folgen sollten.“

Offener Brief

zivilgesellschaftlicher Organisationen rund um das jüdische Leben

Wish you’d stay away, Roger Waters!

Ein breites Bündnis von Organisationen fordert die Absage der Roger Waters-Konzerte in Deutschland und in Berlin.

Antisemitische Narrative spielen eine zentrale Rolle in den Großveranstaltungen des Musikers, der in den vergangenen Jahren vor allem als Protagonist der israelfeindlichen Agitation von sich reden machte.

Um es in aller Deutlichkeit auszuführen: Waters verwendet antisemitische Symbolik. Auf seinen Konzerten lässt er vor einem breiten Publikum oft einen überdimensionalen aufblasbaren Schweineballon mit einem Davidstern und Dollarzeichen abschießen.

Das aktuelle Programm „This Is Not A Drill“ („Das ist keine Übung“) soll ausdrücklich das politische Programm Waters repräsentieren: „Wenn ihr hier seid, weil ihr Pink Floyd mögt, aber Roger Waters‘ Politik nicht ausstehen könnt, dann verpisst euch an die Bar“, wurden die Besucherinnen und Besucher laut Konzertberichten aus den USA begrüßt.

Das in Berlin geplante Konzert soll also nach Waters‘ eigenem Bekunden eine Versammlung zur Identifikation mit seinem antisemitisch aufgeladenen Hass auf Israel und seinem Boykottaufruf gegen die Menschen des jüdischen Staates werden.

Einem bekannten Antisemiten, Verschwörungstheoretiker und Israel-Hasser wie Roger Waters darf man nirgendwo eine Bühne bieten. Von seinem Russland-Appeasement ganz zu schweigen.

Roger Waters füllt seit Jahrzehnten mit einem Programm, das gespickt ist mit antisemitischen Narrativen und Israel-Hass, gigantische Musikhallen, fordert die Diskriminierung jüdisch-israelischer Künstlerinnen und Künstler aufgrund ihrer Herkunft und setzt gleichzeitig diejenigen seiner Musiker-Kolleginnen und -Kollegen erfolgreich unter Druck, die in Israel auftreten wollen.

Seinen Kampagnen keine Unterstützung zukommen zu lassen, ist selbst ein Beitrag zur Verteidigung der Kunstfreiheit.

Die Stadt Frankfurt a. M. hat am 24. Februar 2023 beschlossen, das Konzert von Roger Waters in der Frankfurter Festhalle abzusagen. Das ist der richtige Schritt, den sich die anderen Veranstaltungsorte zum Vorbild nehmen sollten.

Nein zu Hetze und Hass. Nein zu Menschenverachtung. Nein zu Antisemitismus: Keine Bühne für Roger Waters!

Aktivitäten Öffentlichkeit

Treffen mit Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg

Letzte Woche trafen wir uns im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg.

Nach einer Vorstellung unserer Arbeit tauschten wir uns über die Notwendigkeit aus, Antisemitismus durch die aktive Förderung von politischer Bildung und Medienkompetenz sowohl in der außerschulischen Bildung als auch im Schulunterricht zu behandeln. So können wir bereits in den Schulen die Grundlagen für ein von freiheitlich-demokratischen Werten getragenes Zusammenleben sichern. Das BMBF leistet dazu die Koordination verschiedener Forschungsvorhaben, Pilotprojekte und fördert die Erarbeitung von Bildungsmaterialien.

Einig waren wir uns darin, dass es für die praktische Umsetzung der bildungspolitischen Ziele der „Nationalen Strategie gegen Antisemitismus“ (NASAS) einer starken Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Ländern bedarf. Die Forderung nach Überarbeitung der Rahmenlehrpläne bzgl. des Themas „aktuelle Formen des Antisemitismus“ ist nicht in der bundespolitischen NASAS erfasst, weil dies in der Verantwortung der Länder liegt. Wir als Verein werden uns daher in Kürze an die Bildungsministerien der Bundesländer wenden.

Wir danken Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg für das interessante Gespräch und die angebotene Unterstützung seines Hauses.

Aktivitäten Öffentlichkeit

Treffen mit Dr. Samuel Salzborn, Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin

Vor einigen Tagen hatten wir den Antisemitismusbeauftragten des Landes Berlin, Samuel Salzborn, in unserer Geschäftsstelle zu Besuch.

Wir haben uns mit ihm über ein breites Themenspektrum rund um die Sicherung jüdischen Lebens in Berlin ausgetauscht. Klar ist: Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Zur effektiven Bekämpfung aller seiner Formen ist ein kontinuierliches praktisches Engagement für ein freiheitlich-demokratisches Zusammenleben auf vielen Ebenen erforderlich. Insbesondere ging es dabei um die Bedeutung der schulischen Bildung im Rahmen der Antisemitismusbekämpfung. Diese kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Aufgrund der föderalen Struktur ist die Schulbildung nicht Bestandteil der vom Bund ausgehenden „Nationalen Strategie gegen Antisemitismus“ (NASAS). Hier ist eine praktische Umsetzung durch die Länder gefragt.

Anschließend an das interessante Gespräch haben wir die Gelegenheit genutzt, Samuel Salzborn für seine herausragende Arbeit zu danken. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

Aktivitäten Öffentlichkeit

Treffen mit Martin Hikel, Bezirksbürgermeister von Neukölln

Neukölln ist im öffentlichen Diskurs einer der Brennpunkte bzgl. Migration und Integration. Entsprechend waren wir auf den Termin mit dem Bürgermeister von Neukölln, Martin Hikel, gespannt. Herr Hikel hat eine ausgezeichnete Sachkenntnis rund um unsere Themen. Das betraf auch die präzise Differenzierung von gleichermaßen abzulehnenden antisemitischen und rassistischen Einstellungen.

Natürlich waren auch die Ausschreitungen anlässlich Silvester Thema des Gesprächs. Wir waren uns einig, dass nicht der Migrationshintergrund oder gar die Religion die wesentliche Ursache für die Gewalttätigkeit, Staats- und Demokratieverachtung der Täter war, sondern ihre Sozialisation. Und die wiederum ist eine Mischung verschiedener Komponenten, zu der eine Vielzahl von Elementen beigetragen hat: Bildung, Erziehung, Integration, soziale Situation und Kultur.

Besonders die in Großstädten lebenden Jüdinnen und Juden sind über den Judenhass in Teilen der muslimischen Community höchst besorgt – vor allem, weil er durch Nachrichten aus dem Nahen Osten tagespolitisch aufgeladen wird. Hierfür zu sensibilisieren, sehen wir als Verein als eine unserer Aufgaben.
In Herrn Hikel sehen wir darin einen starken Partner und danken für das Gespräch.