Frankfurter Allgemeine Zeitung: Wer ist „gut“ für uns und wer nicht?

Ein Text unseres Vorsitzenden zum Umgang mit islamistischen Legalisten.

07.01.2021

Wer ist „gut“ für uns und wer nicht?

Zum Artikel „Eine Antwort auf den politischen Islam ist nötig“ von Lucia Puttrich und Susanne Schröter (F.A.Z. vom 4. Januar):
Als WerteInitiative – jüdisch-deutsche Positionen e.V. ist der „richtige“ Umgang mit Extremisten eines unserer Kern anliegen. Ein wichtiger Artikel! Die Ablehnung des islamistischen Terrorismus ist weit gehend Konsens. Weit aus schwerer als die Österreicher und Franzosen tun wir Deutschen uns mit der Frage, wie wir mit deren Geschwistern im Geiste, die mit Anzug und Krawatte daher kommen, umgehen.
Solche „Legalisten“ agieren zwar vordergründig gesetzeskonform, wollen aber in Wahrheit das politische und gesellschaftliche System gemäß ihrer Agenda „umkrempeln“. Die Diskussion darum nimmt in Deutschland nur zögerlich an Fahrt auf. Zögerlich, weil sie ans „Eingemachte“ geht, bei dem wir unter scheiden müssen: Wer ist „gut“ für unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft und wer nicht.
Wer macht die Gesellschaft gemeinsam mit uns facettenreicher und wer missbraucht sie? Wie unter stützen wir die vielen Muslime, deren aufgeklärtes Religionsverständnis in die Mitte der Gesellschaft passt, und welche Schranken gibt es für diejenigen, die es nicht tun? Macron nennt sie passend“ Separatisten“.
Die großen Parteien wären gut beraten, schon im Vorfeld der Bundestags- und der Landtagswahlen klare Antworten zu bieten, denn am rechten und teils auch am linken politischen Rand stehen populistische Antworten hierfür bereit.
Elio Adler, Vorstandsvorsitzender der WerteInitiative – jüdisch-deutsche Positionen e.V., Berlin