Ahmad Mansour beim politischen Gesprächskreis jüdischer Berliner der Berliner CDU Fraktion.

Mit dabei: Die WerteInitiative

17.01.2018

Der Psychologe Ahmad Mansour gehört zu den profundesten Kennern der islamistischen Szene in Deutschland. Der gebürtige arabische Israeli arbeitet seit Jahren in der Extremismusprävention unter muslimischen Jugendlichen. In seinem Impulsvortrag vor rund 40 jüdischen Berliner Teilnehmern sprach er über Ideologie und Entwicklung des politischen Islam und dessen – leider erfolgreicher – Strategie zur Radikalisierung muslimischer Jugendlicher. Es gibt, so Mansour, inzwischen eine „Generation Allah“ aus der sich Salafisten und Terroristen rekrutieren. Der Antisemitismus gehört zu den Kernelementen ihrer Ideologie.

Dagegen vorzugehen, erklärte Mansour aus seiner eigenen Erfahrung, erfordert pädagogische Intervention in Schul-und Jugendeinrichtungen, vor allem aber auch in den virtuellen sozialen Netzwerken. Für die Millionen neu ins Land gekommenen muslimischen Flüchtlinge forderte er unter anderem eine demokratische Sozialisierung im Rahmen der Integrationskurse.

Mansour mahnte auch eine selbstbewusstere Haltung der Mehrheitsgesellschaft zu ihren Werten voraus. Kritisch äußerte er sich über falsch verstandene Toleranz von Staat und Gesellschaft gegenüber fragwürdigen Islamverbänden. Als ein Beispiel nannte er die Einladung eines islamistischen Imams als Redner bei der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Anschlags am Berliner Breitscheidplatz. Diese

Einladung sei nicht nur aus Unkenntnis erfolgt, sondern Resultat einer Politik des gezielten Wegsehens, insbesondere der verantwortlichen evangelischen Kirchenvertreter. Die von Politik und Gesellschaft hofierten Islamverbände nutzen Ignoranz und Schwäche der Mehrheitsgesellschaft für ihre Strategie. Dabei stehen sie, so Mansour, nicht für die Majorität der Muslime in Deutschland. Statt Islamisten, die die freiheitlich-demokratische Ordnung ablehnen, eine Plattform und damit Legitimierung zu geben, müsse die „unsichtbare Mehrheit“ der nicht radikalen, friedlichen und der Demokratie zugeneigten Muslime aktiviert werden.

Wie auch die WerteInitiative, sieht Ahmad Mansour Integration und Sicherheit als vorherrschende Themen, um die sich unser Land dringend kümmern muss. Wir danken ihm für seine couragierte Arbeit und seine klaren Worte. Unser Dank gilt auch Cornelia Seibeld (MdA) und der CDU-Fraktion Berlin, die diesen hoch informativen Abend ermöglicht haben.