Berlin: Erste Sitzung des Runden Tischs gegen antisemitische Gewalt

Die konkrete Sicherheit Berliner Jüdinnen und Juden war das Thema dieser in Deutschland einmaligen Sitzung. Unser Vorsitzender, Elio Adler, nahm daran teil.

12.09.2019

Auf Initiative und unter dem Vorsitz des Staatssekretärs für Inneres, Torsten Akmann, fand die erste Sitzung des Runden Tischs gegen antisemitische Gewalt statt.

„Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, Antisemitismus in jeder Form und Israelfeindlichkeit werden wir niemals akzeptieren. Wir senden mit dem Runden Tisch ein starkes Signal der Aufrichtigen. Der Runde Tisch soll konkrete Sicherheitsfragen klären und den Betroffenen Hilfestellungen bieten. Er soll eine Plattform sein, die einen offenen und direkten Austausch zu aktuellen Vorkommnissen antisemitischer Gewalt und den damit verbundenen Sicherheitsfragen ermöglicht. Es darf keinen Ort in Berlin geben, an dem nicht hebräisch miteinander gesprochen werden kann oder sich Juden die Frage stellen, ob sie eine Kippa tragen können. Natürlich können sie das und sie sollen es auch tun. Wir müssen hart daran arbeiten, dass sich Juden in Berlin diese Frage gar nicht mehr stellen“, begründete Torsten Akmann die Gründung des Runden Tischs. Herr Akmann ist Staatsstekretär beim Innensenator von Berlin.

Der Vorsitzende der WerteInitiative, Dr. Elio Adler dazu: „Wir begrüssen diese Initiative sehr, denn es geht um die sehr konkreten Bereiche der Gefährdung jüdischen Lebens in der Hauptstadt; wie die Polizei Gefährdungen bewertet und welche Sicherheitsberatung es geben kann. Zu besprechen sind Vorkomnisse rund um Demonstrationen und wie jüdische Einrichtungen und nötigenfalls Personen zu schützen sind. Schließlich muss man auch ans Krisenmanagement bei größeren antisemitischen Straftaten nachdenken. Gerade die Kopplung dieser Diskussion in die jüdische Zivilgesellschaft hinein wird von den Jüdinnen und Juden in Berlin positiv aufgenommen.“

Der Staatssekretär weiter: Man wolle ein starkes Signal senden, dass Jüdinnen und Juden in ihren Erfahrungen mit Antisemitismus nicht allein gelassen und ernst genommen werden, so der Innenstaatssekretär weiter. Der Runde Tisch wird im Drei-Monats-Rhythmus tagen, soll aber auch anlassbezogen zusammentreten.  Mit dem bundesweit einmaligen Gremium vernetzen sich auf hoher Ebene die jüdischen Gemeinden, der Zentralrat der Juden, Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, die sich gegen Antisemitismus engagieren sowie behördliche und nichtbehördliche Sicherheitsexperten. Auch Polizei und Verfassungsschutz nehmen am Runden Tisch teil.