Treffen mit Dr. Even, Vizepräsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD)
Nachrichtendienste sind sich nicht nur ihrer hohen Bedeutung für den Schutz unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft bewusst, sie tun auch viel dafür.
Hoher Besuch in unserer Geschäftsstelle: Der Vizepräsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Herr Dr. Even, traf sich mit unserem Vorsitzenden. Der MAD ist einer der drei deutschen Nachrichtendienste auf Bundesebene und nimmt die Aufgaben einer Verfassungsschutzbehörde des Bundes wahr. Er ist der Geheimdienst der Bundeswehr und als solcher sowohl dafür zuständig, die Bundeswehr vor Spionage zu schützen als auch, sich innerhalb der Bundeswehr grundgesetz-feindlichen Aktivitäten entgegenzustellen. In letzter Zeit brachte die öffentliche Diskussion um eine Reihe rechtsextremer Fälle, unter anderem in einer Spezialeinheit der Bundeswehr, die Bundeswehr leider in Negativ-Schlagzeilen. Diese Fälle werden nun aufgearbeitet. Herr Even berichtete in unserem Gespräch, dass etwa 80% der Hinweise, die der MAD erhält, aus den Reihen der Bundeswehr selber stammen. Wir waren uns einig, dass dies ein gutes Zeichen für die Gesinnung des Gros der Truppe ist und dass man keinesfalls aus den rechtsextremen und vereinzelten islamistischen Fällen einen Generalverdacht gegen die Bundeswehr ableiten könne. Für unseren Vorsitzenden war wichtig, die enge Verbindung von antisemitischen Einstellungen und Demokratiefeindlichkeit zu betonen, die Herr Even auch in einer Reihe von Fällen selbst erlebt hat.
Unser Eindruck hat sich verfestigt: Die Nachrichtendienste sind sich nicht nur ihrer hohen Bedeutung für den Schutz unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft bewusst, sie tun auch viel dafür. Und sie sind stetig bemüht, die Qualität ihrer Arbeit zu verbessern. Dazu gehört es auch, über Fehler zu sprechen sowie ihre Grenzen zu kennen. Vielen Dank für Ihren Besuch und das angenehme, interessante Gespräch.