Ein Mahnmal ist keine Werbebühne

Das Holocaust-Mahnmahl ist kein Ort für erotische Werbung. Ein No-Go.

11.01.2018

Die in Berlin lebende Israelin Orit Arfa hat als Werbung für ihr neues Buch ein Musikvideo gedreht. Darin kommen anzügliche Szenen vor, welche im “Denkmal für die ermordeten Juden Europas” gedreht wurden.

Wir empfinden das als einen inakzeptablen Missbrauch dieses besonderen Ortes, welcher zwar ein Ort inmitten der Stadt ist und in dessen Gängen sich daher auch ein Teil des “Lebens in der Stadt” abspielt, er jedoch nicht als Spaß-, Party- oder Film-Knutsch-Location benutzt werden soll.

Wir haben Frau Arfa daraufhin angeschrieben und gebeten, die entsprechenden Szenen im Video auszutauschen. Leider will sie das nicht und hat ihre Antwort wiederum als Werbung für ihr Buch genutzt. Die Intention ihrer filmischen Aussage mag nachvollziehbar sein; dennoch finden wir, dass das Video Gefühle verletzt und man sich dessen sehr bewusst sein muss. Da es eine Reihe Menschen gibt, die um die Bedeutung des Mahnmals nicht wissen oder sie nicht verstehen, gilt es, sorgsam und verantwortungsvoll damit umzugehen.

Ja, es gibt andere und vielleicht auch dringendere Probleme in unserem Land, aber das Eine macht das Andere nicht unwichtiger.

Screenshots aus dem YouTube-Video