Erklärung Jüdisches Museum Berlin

Nach dem Rücktritt des Direktors des Jüdischen Museums Berlin, Prof. Peter Schäfer: Jetzt ist Staatsministerin Prof. Monika Grütters gefragt!

20.06.2019

In der Vergangenheit hat das Jüdische Museum Berlin immer wieder negative Schlagzeilen gemacht: Wir erinnern uns an die Kommunikation rund um ein Treffen des Direktors mit Vertretern des antisemitischen Iranischen Regimes, Einladungen von Unterstützern der anti-Israelischen BDS-Kampagne, eine Jerusalem Ausstellung, die die jüdische und zionistische Sichtweise vernachlässigte, eine Veranstaltung über Islamophobie mit Speakern, die Verbindungen zur Muslimbruderschaft haben, und jüngst per Tweet, den Eingriff in die politische Debatte zum Nachteil von in Deutschland lebenden Juden.

Wir begrüßen daher die Entscheidung von Prof. Schäfer, zurückzutreten, befürchten jedoch zugleich, dass die merkwürdige Agenda des Jüdischen Museums Berlin der vergangenen Jahre nicht allein durch seinen Rücktritt gestoppt und in eine positive umgewandelt werden kann. Herr Prof. Schäfer ist zwar ein anerkannter Judaist, war aber dennoch seiner Rolle als Museumsleiter nicht gewachsen. Er trug die Verantwortung für alle Missstände jedoch nicht allein. Seine Verdienste in der Forschung sind unumstritten.

Es braucht jetzt von oberster Stelle den politischen Willen, personelle Konsequenzen beim Stiftungsrat, Programmdirektion und Leitung der Akademie zu ziehen. Die neue Leitung des Jüdischen Museums muss die Rolle des Zionismus für das Judentum begreifen und vermitteln, dass Zionismus zentral für das Denken der Juden ist. Das Jüdische Museum Berlin muss seine Ausrichtung dahingehend ändern, dass mit dem Judentum und dem Zionismus, statt über sie geredet wird.

Frau Prof. Dr. Monika Grütters hat hier als Vorsitzende des Stiftungsrats eine Verantwortung, die aktuelle Chance für die Neuausrichtung des Jüdischen Museum zu nutzen.