Gegen den Hass des AlQuds-Marschs in Berlins Straßen

Die WerteInitiative war auf der Anti-AlQuds-Demo präsent. Solidarität mit uns Juden und Israel bedeutet: Werte der Freiheit durchsetzen!

09.06.2018

Ayatollah Khomeini hat den „AlQuds-Marsch“ 1979 erfunden, um diesen Tag zu Aufrufen und Demonstrationen für die Vernichtung Israels zu nutzen. Die Reaktion der Gesellschaft und der Politik ist uns sehr wichtig; zeigt sie doch, wie unsere freie Gesellschaft auf so eine Hetze reagiert.

Hier der Redetext unseres Vorsitzenden, Elio Adler, und daneben die Ansprache im Video:

Meine Damen und Herren, liebe Freunde!

Ich stehe vor Ihnen für die WerteInitiative – jüdisch-deutsche Positionen. Wir sind entsetzt, dass sich auf den Straßen unseres zu Hauses – Deutschland – Jahr für Jahr Demonstrationen abspielen, die sich der Vernichtung Israels – verschrieben haben. Auch, wenn die islamistischen Hassparolen gleich auf der AlQuds-Demonstration vermutlich harmlos verpackt sein werden, ist die Demonstration als Solches eine Schande. Es geht schließlich nicht um eine Kritik an der Regierungspolitik Israels, sondern an der puren Existenz Israels.

Wir sehen, dass sich fast alle Politiker und die Administration solidarisch hinter Israel und uns Juden stellen und sind dafür aufrichtig dankbar. Wir sehen aber auch, dass die praktische Umsetzung dieser Solidarität an Grenzen stößt:

Denn mit uns Juden und mit Israel solidarisch zu sein heißt nicht nur, „gegen Antisemitismus“ zu sein. Solidarität mit uns Juden und Israel heißt, bisher eingetrampelte und oft gemütliche Pfade zu verlassen und die Werte einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung konsequent anzuwenden. Solidarität mit uns heißt in der Bildung, jeden der oder die hier lebt, über das pluralistische Zusammenleben zu informieren. Solidarität bedeutet das stetige Ringen, Verschwörungstheoretiker zu entlarven. Solidarität mit uns Juden und mit Israel heißt: die zu erziehen, denen es an einer freiheitlich-demokratischen Grundhaltung fehlt und die zu bestrafen, die sich gegen unser Zusammenleben in einer freien Gesellschaft richten. Solidarität heißt, Hilfsgelder und Fördermaßnahmen zu nutzen, um bei den Empfängern die Einhaltung von Werten zu fordern und das zu kontrollieren. Und schließlich heißt Solidarität mit uns auch, die Bedingungen bei Sicherheits- und Ordnungsbehörden durchzuschütteln, damit der Staat seine wichtigste Aufgabe besser leisten kann: den Schutz seiner Bürger.

Solidarität mit uns Juden und mit Israel kann anstrengend sein, weil sie oft zu einem Ende vom bequemen „weiter so“ führt. Weil sie dazu zwingt, Farbe zu bekennen und Position zu beziehen. Aber: diese Solidarität dient zwar vordergründig dem jüdischen Leben in Deutschland und der Existenz Israels. Einen Schritt weiter getragen ist jedoch diese Solidarität mit uns das Bekenntnis zu einer wertebasierten und lebensbejahenden Gesellschaft. Und damit das Gegenteil, von dem, was wenige hundert Meter von hier, auf der unsäglichen AlQuds-Demo, die Agenda ist.

Sie feiern den Tod, wir feiern das Leben!

Die WerteInitiative sagt: Am Israel Chai!

(Es gilt das gesprochene Wort)