Gemeinsame Erklärung mit jüd. Rapper Ben Salomo

Über die gesellschaftliche Verantwortung von Rappern

06.04.2018
Die antisemitischen Vorfälle an deutschen Schulen häufen sich. Es ist ein zunehmendes Problem, dass „Jude“ an Schulen als Schimpfwort gilt und jüdische Schüler drangsaliert werden.Viele Ursachen, eine Wirkung!

Neben den derzeit in der öffentlichen Diskussion präsenten Ursachen (Erziehung, Bildung, religiöse und kulturelle Prägung etc.) weisen jüdische Organisationen schon lange auf antisemitische Texte in der deutschen Musikszene hin. Auch, wenn wir die Freiheit der Kunst als hohes Gut achten, müssen Musiker sich aber der Folgen bewusst sein, wenn ihre Texte antisemitische Klischees beinhalten: Wenn Sie diese bedienen, tragen sie dadurch zu einem Teil des Problems auf den Schulhöfen bei. Wie sehen Rapper hier ihre eigene Rolle?

Dazu der Rapper Ben Salomo: „Ich bin Rapper und ich bin Jude. Dass andere Musiker die Opfer des Holocaust und antisemitische Klischees benutzen, um dieses dann für fragwürdige PR zu nutzen und so mehr Geld zu verdienen, ist grauenhaft. Klar ist Kunstfreiheit wichtig, aber wir haben als Künstler doch auch eine Verantwortung darüber zu wachen, was wir mit unseren Songs bewirken!“

Es ist uns klar, dass die betreffenden Musiker selbst auch nur Produkt ihrer Erziehung und ihres Umfelds sind und sie daher möglicherweise gar nicht merken, wann sie Grenzen überschreiten, die man nicht hätte überschreiten müssen. Gerade in Zeiten, in denen eine Gesellschaft unter Druck steht und der Zusammenhalt in Gefahr ist, muss sich jeder – auch Künstler – fragen: Trage ich in meinem Wirkungsbereich etwas für oder gegen ein gemeinsames, friedliches Miteinander bei? Das gilt im Kleinen und erst recht im Großen und nennt sich: wertebasierte, gesellschaftliche Verantwortung.

Ben Salomon oder wir stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.