Pietätlose Inszenierung des ZPS
Wir fordern das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) auf, ihre Aktion sofort zu beenden.
Den aktuellen Reaktionen ist zu entnehmen, dass sehr viele „Angehörige“ es offenbar nicht „zu schätzen wissen“, dass mit der vermeintlichen Asche ihrer Vorfahren ein Spektakel inszeniert wird. Vielmehr empfinden sie die Installation als verletzend und pietätlos.
Die Monetarisierung der „Asche“ in sog.“Schwurwürfeln“, die über die Website des Zentrums für Politische Schönheit (ZPS) käuflich zu erwerben sind, ist höchst irritierend und keine geeignete Form mit dem Andenken der Ermordeten umzugehen. Wir fordern das ZPS auf, dies sofort zu beenden.
Dabei ist es richtig zu fragen, was mit der Asche der Ermordeten aus den Vernichtungslagern geschehen ist und dabei auch den Umgang mit den Überresten menschlichen Lebens zu thematisieren. Die politische Inszenierung eines Bohrkerns (der angeblich menschliche Asche enthalten soll) dagegen ist inakzeptabel. Wem es um die Sache geht, sollte etwaige Überreste suchen, bergen und einem würdigen Erinnerungsort zuführen. Dabei sollten mögliche Angehörige in den Prozess eingebunden werden. Auch, wenn die Intention „Kampf gegen die AfD“ unterstützenswert ist, heiligt der Zweck hier nicht die Mittel. Vor allem dann nicht, wenn das Mahnen zur Erinnerung, ohne Rücksicht auf die aktuell geäußerten Gefühle der direkt Betroffenen, aufrecht erhalten werden soll. Denn damit verkommt Erinnerung zu einer ego-zentrierten Instrumentalisierung.
Spätestens jetzt sollte das ZPS nicht mehr auf eine positive wertschätzende Wirkung „hoffen“, sondern die Dauer nicht verlängern und das Ganze heute – wie ursprünglich vorgesehen – abbauen.