Aktivitäten WI-Talk

WI-Talk: (Prä)terroristische Organisation Masar Badil. Recherchen in der israelfeindlichen Szene Deutschlands

Jetzt den WI-Talk auch als Podcast abonnieren

Israelfeindliche, antisemitische Demonstrationen mit gewalttätigen Ausschreitungen, körperliche Angriffe auf Presse und Polizeibeamte, Einschüchterungen von Politikern und Journalisten, illegale Besetzungen von Hochschulen und Anschläge auf jüdische und Israel-solidarische Einrichtungen – all das ist seit dem 07.10.2023 Alltag in Deutschland. Hinter dieser bedrohlichen Entwicklung steht unter anderem die Organisation „Masar Badil“, die innerhalb der palästinensischen Diaspora und darüber hinaus für den bewaffneten Kampf gegen Israel und demokratische Werte wirbt.

Während Organisationen wie „Samidoun“ in Deutschland verboten wurden, hat „Masar Badil“ laut neuen Recherchen des Vereins democ e.V. in den letzten Jahren in Westeuropa im Verborgenen ein effektives Netzwerk aufgebaut. Die Organisation dient als Brückenkopf zwischen Terrororganisationen aus dem Nahen Osten wie der Hamas, dem Palästinensischen Islamischen Jihad (PIJ) und der Huthi-Rebellen und Antisemiten, Israelfeinden und Terrorsympathisanten in Europa, mit dem Ziel, nicht nur Israel zu vernichten, sondern auch die westlichen, demokratischen Gesellschaften zu spalten und zu destabilisieren. Dazu sprechen sie gezielt junge Leute der palästinensischen Diaspora an und nutzen Desinformationen zur Verbreitung ihrer Propaganda.

Wir haben mit Linus Kebba Pook, Geschäftsführung und Vorstandsmitglied von democ e.V., über die Hintergründe dieser Gruppe und über die Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit für jüdisches Leben in Deutschland gesprochen.

Moderation: Alina Stiegler, Journalistin

360° Aktivitäten Veranstaltungen

Diskussionsreihe 360°: “Der lange Arm” – Gefährliche Kooperationen aus- und inländischer Demokratiefeinde

Ob russische Desinformationskampagnen, chinesische Infiltration an Universitäten, iranische Netzwerke, die Exil-Communities unter Druck setzen, oder der Einfluss der türkischen Regierung auf Moscheegemeinden in Deutschland – all diese Phänomene zeigen, wie ausländische Akteure gezielt auf die Destabilisierung der deutschen Demokratie hinarbeiten. Dabei können sie sich auf inländische Unterstützung verlassen: Parteien, Medien, religiöse Gruppen und andere Organisationen, die aktiv oder indirekt an solchen Einflussnahmen mitwirken.
Die elfte Ausgabe unserer Diskussionsreihe “360° – Sicherung jüdischen Lebens und der Demokratie” widmet sich der brisanten Thematik ausländischer Einflussnahme auf die deutsche Gesellschaft und deren institutionelle Strukturen. Unter dem Titel “Der lange Arm” nehmen wir insbesondere die Verbindungen zwischen ausländischen Akteuren und inländischen Gruppierungen mit demokratiefeindlichen Interessen in den Fokus.

  • Welche Strategien verfolgen ausländische Akteure, und welche internen Schwachstellen begünstigen ihre Einflussnahme?
  • Wie können wir als Gesellschaft für die Risiken sensibilisiert werden?
  • Welche Synergien sind zwischen Sicherheitsbehörden, politischen Maßnahmen und zivilgesellschaftlichem Engagement möglich?
  • Welche technischen, politischen und gesellschaftlichen Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Demokratie zu schützen?

Darüber diskutierten wir am 8. April 2025 mit unseren Podiumsgästen:

  • Claudia Plattner, Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik
  • Michael Fischer, Leiter des Berliner Landesamtes für Verfassungsschutz
  • Rebecca Schönenbach, Spezialistin für auslandsbezogenen Extremismus und Terrorismusfinanzierung

Moderation: Alina Stiegler (Journalistin u.a. ARD/rbb)

Aktivitäten

Offener Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz zur möglichen Mandatsverlängerung von Francesca Albanese

Nachfolgendes Schreiben haben wir heute an Bundeskanzler Olaf Scholz gesendet.

01.04.2025

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz,

mit großer Dringlichkeit wenden wir uns an Sie. Am 4. April 2025 plant der UN-Menschenrechtsrat, das Mandat von Francesca Albanese als Sonderberichterstatterin für die „Menschenrechtssituation in den seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten“ stillschweigend um drei Jahre zu verlängern. Das wäre ein schwerwiegender Fehler und ein Rückschritt für die Glaubwürdigkeit internationaler Menschenrechtsarbeit. Deutschland muss sich klar gegen die Fortsetzung aussprechen.

Die Rolle einer UN-Sonderberichterstatterin erfordert höchste Maßstäbe an Objektivität, Unparteilichkeit und Sensibilität, insbesondere im Umgang mit komplexen Konflikten und Menschenrechtsfragen. Leider hat Frau Albanese wiederholt und öffentlich Positionen und Narrative vertreten, die diese Grundvoraussetzungen fundamental untergraben und klar antisemitischen Charakter tragen. Sie ist daher von Deutschland und Frankreich offiziell wegen Antisemitismus verurteilt worden: Das Auswärtige Amt sprach zu Recht von einer „Schande“.[1]

Unsere Bedenken stützen sich auf eine Reihe dokumentierter Äußerungen und Handlungen von Frau Albanese, die sie für dieses wichtige Amt disqualifizieren:

  • Antisemitische Tropen: Albanese sprach mehrfach von „jüdischen Lobbys“ und behauptete, die USA seien diesen „unterworfen“[2] – klassische Verschwörungsnarrative, die weltweit als antisemitisch verurteilt wurden.
  • Relativierung des Holocaust: Im Juli 2024 teilte hat sie unter einem Bild, das Israels Premierminister Netanjahu mit Hitler vergleicht– ein grotesker Vergleich, der die Shoah verharmlost- „genau das habe ich mir gedacht“ kommentiert.[3] Solche NS-Vergleiche ziehen sich wie ein roter Faden durch ihre Kommunikation.
  • Verharmlosung des 7. Oktober: Albanese widersprach Präsident Macron, der das Hamas-Massaker als „größtes antisemitisches Massaker unseres Jahrhunderts“ bezeichnet hatte, und behauptete, die Opfer seien „wegen israelischer Unterdrückung“ getötet worden[4] – eine gefährliche Verdrehung der Realität.
  • Terrorverharmlosung: Sie bezeichnete palästinensische Gewalt wiederholt als unvermeidlich und gerechtfertigt, verharmloste Raketenangriffe des Islamischen Dschihad[5] und sprach bei einer Hamas-Konferenz vom „Recht auf Widerstand“.[6]
  • Interessenskonflikte: In ihrem UN-Bewerbungsformular[7] verschwieg sie, dass ihr Ehemann für die palästinensische Regierung tätig war[8] und sie ein Netzwerk gegründet hat, das Staaten zur Anklage Israels wegen „Völkermord“ auffordert[9] – ein klarer Verstoß gegen Transparenz und Neutralität.

Diese Beispiele sind keine Einzelfälle, sondern Ausdruck eines systematischen Fehlverhaltens, das mit den Anforderungen an ein UN-Mandat unvereinbar ist.

Überdies stellt sich ohnehin die Frage, ob es überhaupt ein solches „Sonderberichterstattungs-Mandat“ braucht? Denn bereits der Mandatstitel ist irritierend: Resolution 1993/2 verpflichtet die Sonderberichterstatterin einseitig zur Untersuchung mutmaßlicher israelischer Menschenrechtsverletzungen, während Verstöße anderer Akteure wie Hamas oder der Palästinensischen Autonomiebehörde ausgeschlossen sind. Frühere Amtsinhaber wie Hannu Halinen[10] kritisierten das Mandat als voreingenommen.

Wir fordern die Bundesregierung daher auf:

  1. Das Verhalten von Francesca Albanese öffentlich zu verurteilen und ihre antisemitischen, hetzerischen und parteiischen Aussagen zurückzuweisen;
  2. Sich klar gegen ihre Besetzung am 4. April 2025 auszusprechen und auf ihre sofortige Abberufung hinzuwirken;
  3. Im UN-Menschenrechtsrat für die Abschaffung oder grundlegende Reform des „Sonderberichterstatters“ einzutreten, da es universelle Menschenrechte durch politische Instrumentalisierung kompromittiert.

Die Glaubwürdigkeit der Vereinten Nationen und der weltweite Kampf gegen Antisemitismus stehen auf dem Spiel. Deutschland  sollte dem mit Klarheit und Entschlossenheit gerecht werden.

 

Mit besorgten Grüßen,

Elio Adler

– Vorstandsvorsitzender –

 

[1] https://x.com/GermanyDiplo/status/1756674368606736529

[2] https://x.com/HillelNeuer/status/1772792100372852893

[3] https://x.com/ADL/status/1816581111050375178

[4] https://x.com/FranceskAlbs/status/1756351236909965591

[5] https://x.com/FranceskAlbs/status/1555836586985676800

[6] https://www.jns.org/un-envoy-to-hamas-you-have-the-right-to-fight-israel/

[7] https://www.ohchr.org/sites/default/files/2021-12/ALBANESE_Francesca_form.pdf

[8] https://unwatch.org/massimiliano-cali-antisemitism-and-incitement-to-terrorism-on-facebook/

[9] https://unwatch.org/exposed-francesca-albaneses-global-influence-network-targeting-israel/

[10] https://www.ohchr.org/en/press-releases/2009/10/informal-note-press-briefing-mr-hannu-halinen-special-rapporteur-situation

Aktivitäten WI-Talk

WI-Talk: Familien der Hamas-Geiseln. Ein Bericht von Angehörigen

Jetzt den WI-Talk auch als Podcast abonnieren

Wir haben mit Shachar Ohel, dem Onkel der Geisel Alon Ohel, und Liran Berman, dem Bruder der Geiseln Gali und Ziv Berman, über die belastende Zeit seit ihrer Entführung gesprochen und darüber, was sie aktuell über die Situation ihrer Liebsten wissen. Shachar und Liran sind, wie auch Alon, Gali und Ziv, deutsche Staatsbürger.

Seit dem brutalen Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf das Nova-Musikfestival in Israel befinden sich noch immer zahlreiche Menschen in Gaza als Geiseln in Gefangenschaft – in Ungewissheit, unter unerträglichen Bedingungen und teils ohne Lebenszeichen. Ihre Familien und Angehörigen verbleiben in einer kaum nachzuerzählenden Mischung aus Angst, Verzweiflung und Hoffnung.

Die Frage drängt: Was können wir hier und jetzt in Deutschland tun, um sie und alle anderen verbleibenden Geisel in Sicherheit nach Hause zu bringen?

Wir danken Shachar und Liran für das Gespräch, ihren mutigen Einsatz in dieser schweren Zeit und stehen mit ganzem Herzen an der Seite aller Angehörigen und Geiseln.

BRING THEM HOME NOW.

Moderation: Antonia Yamin, Journalistin

Aktivitäten

Treffen mit Christian Sommer

Christian Sommer ist der Repräsentant der Motion Picture Association (MPA) – dem Zusammenschluss der Hollywood-Studios – in Deutschland. Die MPA, der auch u.a. Netflix, Disney, Paramount angehören, unterstützt in Deutschland u.a. das Jüdische Filmfestival Berlin-Brandenburg, welches das größte jüdische Filmfestival in Deutschland ist. 

Wir haben uns u.a. über die zunehmende Politisierung von Kunst und Kultur ausgetauscht; welche Chancen aber auch Risiken darin liegen. Unserem Vorsitzenden war es ein Anliegen, unsere Perspektive auf diesen Bereich zu teilen und wir fanden in Herrn Sommer einen angenehmen und bereits hoch sensibilisierten Gesprächsgast. Herzlichen Dank für Ihren Besuch!

Aktivitäten

Pressemitteilung: Jüdischer Verein fordert klare Haltung gegen Antisemitismus – Berlinale muss Bundestagsresolution anerkennen

13.02.2025 Pressemeldung

Die Berlinale hat erklärt, sich nicht an die Antisemitismus-Resolution des Bundestags halten zu wollen. Das haben wir als Verein jüdischer Bürgerinnen und Bürger mit größter Besorgnis zur Kenntnis genommen. Damit zeigt sich kurz vor dem Ende der Amtszeit von Kulturstaatsministerin Claudia Roth das Resultat ihrer jahrelangen Kulturpolitik: Ein öffentlich gefördertes Filmfestival, das sich nicht klar gegen Antisemitismus positionieren will – trotz eines dramatischen Anstiegs antisemitischer Vorfälle in Deutschland – welches dadurch offenbar signalisiert, dass man antisemitische Ausfälle hinnehmen werde.

Es zeigt sich die direkte Folge einer Kulturpolitik, die antisemitischen Tendenzen in Kunst und Kultur nicht entschieden genug entgegentreten wollte. Die Berlinale erhält im Jahr 2025 eine Förderung von bis zu 12,8 Millionen Euro aus Bundesmitteln, nachdem der Zuschuss um 1,9 Millionen Euro erhöht wurde. Zudem trägt das Land Berlin eine Förderung von einer Million Euro bei. Angesichts dieser erheblichen finanziellen Unterstützung ist es umso wichtiger, dass die Berlinale ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird und sich klar gegen Antisemitismus positioniert.

Die Bundestagsresolution „Nie wieder ist jetzt: Jüdisches Leben in Deutschland schützen, bewahren und stärken“ wurde Ende 2024 als Reaktion auf den erschreckenden Anstieg antisemitischer Vorfälle verabschiedet. Sie fordert unter anderem, dass keine öffentlichen Mittel an Projekte vergeben werden, die antisemitische Inhalte verbreiten oder dulden. Dass die Berlinale sich dieser klaren Haltung verweigert, ist ein Skandal und eine direkte Folge der viel zu oft lauwarmen Haltung der scheidenden Kulturstaatsministerin in Bezug auf Antisemitismus.

Seit Jahren wurde davor gewarnt, dass ein fahrlässiger Umgang mit Antisemitismus in der Kulturpolitik langfristig Folgen haben wird. Nun ist diese Saat aufgegangen: Eine der renommiertesten Kulturveranstaltungen Deutschlands stellt sich gegen die wichtige Positionierung des Bundestags.

Es darf nicht sein, dass öffentliche Gelder weiterhin an eine Veranstaltung fließen, auf der die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass antisemitische Ausfälle eine Bühne bekommen. Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass die Berlinale sich eindeutig zur Antisemitismus-Resolution bekennt – andernfalls sollte die finanzielle Förderung überdacht werden. Wer Antisemitismus in der Kultur nicht oder nicht konsequent genug bekämpft, trägt Mitverantwortung für seine Normalisierung.

 

Aktivitäten

Offener Brief an Präsidenten der Freien Universität Berlin zur Einladung von Francesca Albanese

Nachfolgendes Schreiben haben wir heute an den Präsidenten der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Günter M. Ziegler, gesendet.

10.02.2025

Sehr geehrter Herr Prof. Ziegler,

mit großem Befremden nehmen wir zur Kenntnis, dass Francesca Albanese am 19. Februar an der Freien Universität Berlin einen Vortrag halten soll.

Albanese ist wiederholt durch die Verbreitung antisemitischer Weltbilder aufgefallen. Zum Beispiel relativierte Albanese im Juli 2024 den Holocaust, indem sie ein Bild auf X erneut postete, das den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler verglich, und dazu kommentierte: „Genau das habe ich heute gedacht.“[1]Auch wegen der Verbreitung antisemitischer Verschwörungstheorien fällt sie immer wieder auf. So unterstützte sie beispielsweise im Oktober 2024 einen Beitrag auf X, in dem in Hinblick auf die Politik der USA behauptet wurde, „die Israel-Lobby habe den Kongress und die beiden herrschenden Parteien gekauft und bezahlt sowie die Medien und Universitäten eingeschüchtert.“[2]

Immer wieder verharmlost sie das Massaker vom 7. Oktober und leugnet dessen antisemitische Natur. So twitterte Albanese im Februar 2024 als Reaktion auf die Aussage des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der das Massaker vom 7. Oktober als „das größte antisemitische Massaker unseres Jahrhunderts“ bezeichnete: „Das größte antisemitische Massaker unseres Jahrhunderts? Nein, @EmmanuelMacron. Die Opfer des 7.10. wurden nicht wegen ihres Judentums getötet, sondern als Reaktion auf die Unterdrückung durch Israel.“[3] Ihre Sympathie für die Hamas ist nichts Neues: Im Jahr 2014 zeigte sich Albanese auf Facebook begeistert darüber, dass die Hamas durch das EU-Gericht von der Liste der Terrororganisationen gestrichen wurde, und bezeichnete dies als „gute Nachricht“.[4] (Die Entscheidung der EU, die Hamas als Terrororganisation zu dekategorisieren, wurde 2017 vom Europäischen Gerichtshof wieder aufgehoben.)

Aufgrund dieser Aussagen wurde sie als erste UN-Sonderberichterstatterin in der Geschichte der Vereinten Nationen von Deutschland, Frankreich und den USA offiziell wegen Antisemitismus verurteilt, ebenso wie von mehreren führenden jüdischen Organisationen weltweit.[5]

Neben Albanese wird auch Eyal Weizman, Gründer und Direktor von Forensic Architecture, als Redner erwartet. Weizman bezeichnet sich selbst als Unterstützer der antisemitischen BDS-Bewegung.[6] Im Jahr 2020 wurde ihm die Einreise in die Vereinigten Staaten verweigert, nachdem das US-Heimatschutzministerium ihn als „Sicherheitsbedrohung“ eingestuft hatte.[7] Am 7. Februar 2025 twitterte er enthusiastisch über seine Zusammenarbeit mit Salman Abu Sitta, einem bekannten Hamas-Sympathisanten.[8] Abu Sittas Online-Teilnahme an einem Palästina-Kongress in Berlin im April 2024 führte maßgeblich dazu, dass die Polizei die Veranstaltung abbrechen ließ.[9]

Wir sind höchst irritiert, dass solchen Personen eine Bühne an der Freien Universität geboten werden soll. Diese Entscheidung erscheint angesichts der jüngsten Absage der Ausstellung „The Vicious Circle“ des britischen „National Holocaust Centre and Museum“ in einem ganz besonderen Licht. Diese Ausstellung, die sich kritisch mit der über 2000-jährigen Geschichte des Antisemitismus auseinandersetzt, wurde von der Universitätsleitung aus Angst vor „emotionalen Reaktionen“ und „intensiven Debatten“ gestrichen.

Es ist bezeichnend, dass die Universitätsleitung offenbar nur dann Sorge vor kontroversen Reaktionen zeigt, wenn es um Veranstaltungen geht, die sich kritisch mit Antisemitismus beschäftigen. Gleichzeitig wird radikalen, antisemitischen Stimmen großzügig Raum gegeben. Diese Doppelmoral wirft die Frage auf, ob die Freie Universität ihren eigenen Ansprüchen an Neutralität, Verantwortung und akademische Redlichkeit noch gerecht wird.

Die Ludwig-Maximilians-Universität München hat vor wenigen Tagen in ähnlicher Lage anders entschieden. Sie hat gezeigt, wie eine klare Haltung gegen antisemitische Tendenzen aussehen kann. Es ist Zeit, dass die Freie Universität Berlin diesem Beispiel folgt.

Wir wünschen uns dringend von Ihnen, diese Veranstaltung abzusagen, derartige Veranstaltungen künftig zu unterbinden und die Sicherheit jüdischer Studierender endlich ernst zu nehmen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Elio Adler

– Vorstandsvorsitzender –

 

[1] https://x.com/ADL/status/1816581111050375178

[2] https://x.com/FranceskAlbs/status/1846879867180036293

[3] https://x.com/USAmbHRC/status/1757103240817078396?lang=en

[4] https://static.timesofisrael.com/www/uploads/2022/12/Untitled-2-2.jpg

[5] https://unwatch.org/antisemitic-un-official-set-to-visit-us-for-general-assembly-campus-tour/

[6]https://static1.squarespace.com/static/5b8050f6b10598702dccbad1/t/5bc40c50ec212d91115facd4/1539574864433/Estefan-Weizman_Extending-CoResistance_Assuming-Boycott.pdf

[7] https://news.artnet.com/art-world/forensic-architecture-algorithm-us-ban-1782441

[8] https://x.com/weizman_eyal/status/1887941876055163049

[9] https://www.spiegel.de/panorama/justiz/berlin-polizei-loest-umstrittenen-palaestina-kongress-auf-a-cf8e36e8-8333-408d-beb9-93567015b2c5

Aktivitäten Informationspapier

Die Bedeutung israelfeindlicher Slogans

Zusammenfassung

Seit dem barbarischen Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 finden in Deutschland regelmäßig antisemitische Aktionen durch radikale Aktivisten mit Bezug zum Krieg in Nahost statt. Die Ausdrucksformen reichen von Demonstrationen über Besetzungen von Universitäten und Camps im öffentlichen Raum bis hin zu Desinformation im Netz. Unter dem Deckmantel angeblich „pro-palästinensischer“ und „anti-kolonialer“ Proteste unterstützen diese Aktivisten immer unverhohlener verbotene Terrororganisationen wie Hamas und Hisbollah und verbreiten deren Propaganda.

Leider fehlen in weiten Bereichen der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern an Hochschulen und der Bildungs- und Wissenschaftspolitik mitunter notwendige Erfahrungswerte, um entsprechende juden- und israelfeindliche Aussagen zu erkennen, zu kontextualisieren und dagegen vorzugehen. Stattdessen ist häufig Hilflosigkeit und eine Überforderung mit der Situation zu beobachten.

Daher bietet dieses Informationsblatt einen Überblick über die gängigsten Parolen der israelfeindlichen Szene und deren Bedeutung. Denn Aussagen, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen mögen, haben häufig einen gewalttätigen und eliminatorisch-antisemitischen Hintergrund.

Typische Parolen der israelfeindlichen Szene im Überblick

„From the river to the sea, Palestine will be free”, „There is only one solution: Intifada Revolution” und “Yallah, Yallah Intifada”

„Globalize the Intifada”

„Free Palestine“

„We don’t want no two-state, we want 48”

„Israel you can’t hide, we charge you with genocide”

„Resistance is justified when people are occupied”

„Say Free Palestine and we go”

“Zionism is a crime, get your hands off Palestine”

Ein klarer Fall von israelbezogenem Antisemitismus

Insgesamt lassen sich in den gängigen Slogans der israelfeindlichen Bewegung deren klar antisemitischer und eliminatorischer Charakter erkennen. Hierbei ist eine große ideologische Schnittmenge zu palästinensischen Terrorgruppen wie der Hamas oder den iranischen Revolutionsgarden vorhanden:

  • Israel habe kein Existenzrecht und solle vernichtet werden.
  • In dem Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan dürfe es nur einen arabischen Staat geben.
  • Terror und Gewalt gegen Juden und Israelis sei legitim – in Israel und weltweit.
  • Israel trage die alleinige Verantwortung für den Konflikt.

Die Kriterien für israelbezogenen Antisemitismus werden durchgehend erfüllt:

  • Der Staat Israel wird dämonisiert.
  • Der Staat Israel wir delegitimiert.
  • An den Staat Israel werden doppelte Standards angelegt.

Im Folgenden erläutern und kontextualisieren wir die oben genannten Parolen im Einzelnen:

„From the river to the sea, Palestine will be free”
Übersetzung: „Vom Fluss (Jordan) bis zum Meer (Mittelmeer), Palästina wird frei sein“

Dieser Satz leugnet das Existenzrecht Israels und fordert die komplette Vernichtung des einzigen jüdischen Staates. Er findet sich unter anderem in der Hamas-Charta von 2017, in der die “komplette Befreiung Palästinas, vom Fluss bis zum Meer” gefordert wird. Das Bundesinnenministerium (BMI) stuft die Parole im Rahmen des Betätigungsverbot gegen Hamas seit November 2023 als Kennzeichen der Terrororganisation ein. Erst Verurteilungen durch Landesgerichte wurden bereits verhängt.

Die Aussage steht zudem für eine Ablehnung der Zwei-Staaten-Lösung, welche eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern und eine Koexistenz beider Völker vorsieht. Stattdessen wird die ethnische Säuberung des jüdischen Volks aus ihrer indigenen Heimat und die Auslöschung der Jahrtausende alten Verbindung der Juden zum Land Israel zugunsten eines einzelnen arabischen Staates gefordert.

Dies wird besonders in der arabischen Formulierung des Satzes deutlich: „Von Wasser zu Wasser, Palästina ist arabisch“, welche auch häufig in Deutschland zu hören ist. Während sich für die englische Formulierung noch die vermeintliche Absicht vorschieben ließe, man wünsche sich das friedliche Zusammenleben aller Völker des Gebiets zwischen Mittelmeer und Jordan in einem einzelnen demokratischen Staat, so offenbart spätestens die arabische Originalformulierung die wahre Absicht hinter der Parole.

_______

„There is only one solution: Intifada Revolution” und “Yallah, Yallah Intifada”
Übersetzung: „Es gibt nur eine Lösung: Intifada-Revolution“ und “Los, los, Intifada“

Diese Parole glorifiziert die Serie an gewalttätigen und terroristischen Anschlägen auf israelische Zivilisten während der ersten Intifada von 1987 bis 1991 und der zweiten Intifada von 2000 bis 2005. Hierbei kam es zu zahlreichen Selbstmordattentaten, Raketen- und Bombenangriffen, Schussüberfällen und Messerstechereien durch palästinensische Terroristen. Gerade die zweite Intifada diente dem Zweck, den Weg zum Frieden im Rahmen der Oslo-Verhandlungen zu torpedieren und wurde von militanten Terrororganisationen wie der Hamas vorangetrieben.

Um den Schutz der israelischen Zivilbevölkerung infolge der zahllosen Terroranschläge wiederherzustellen, mussten Checkpoints und eine Sperranlage errichtet werden. Perfiderweise werden nun gerade diese Schutzmaßnahmen von Israel-Gegnern als Ausweis einer angeblichen „Apartheid“ herangezogen, ohne die Ursachen dafür zu benennen.

Der Aufruf zur Intifada steht nicht für einen „Aufstand“, sondern fordert die Anwendung von Terror und Gewalt zur Erreichung politischer Ziele und zelebriert die Ermordung unschuldiger Zivilisten. Für Juden und Israelis hat der Begriff „Intifada“ mitunter eine traumatische Dimension und sollte daher keinen Platz im öffentlichen Raum einnehmen.

_______

 

„Globalize the Intifada”
Übersetzung: „Globalisiert die Intifada“

Diese Parole erweitert die zuvor genannte Aussage von der regionalen auf die globale Ebene und ruft damit nicht nur zu Gewalt und Terror in Israel, sondern auf der gesamten Welt auf – insbesondere im Westen. Dadurch soll erreicht werden, dass Juden und Israelis sich nirgendwo sicher fühlen. Angriffe auf jüdische und israelische Menschen, Gemeinden und Einrichtungen, die seit dem 7. Oktober 2023 sprunghaft angestiegen sind, müssen demnach als im Sinne dieser Parole und derjenigen, die sie skandieren, bewertet werden.

_______

 

„Free Palestine“
Übersetzung: „Freiheit für Palästina“

Auch wenn diese Aussage auf den ersten Blick unkritisch wirken mag, so kommt sie in aller Regel im Kontext der anderen Parolen vor, die in diesem Informationspapier diskutiert werden und wird von denselben Akteuren vorgetragen.

Hinter dem Ruf nach einem freien Palästina versteckt sich häufig nicht die Forderung nach einem arabischen Staat an der Seite eines jüdischen, gemäß der Zwei-Staaten-Lösung, sondern der Wunsch nach der Vernichtung Israels. Die Folge der „Befreiung Palästinas“ in diesem Sinne wäre, dass das jüdische Volk erneut über keinen staatlichen Schutzraum verfügen würde und der globalen antisemitischen Bedrohung, ohne ausreichende Schutzmöglichkeit, ausgeliefert wäre.

Wenn die Parole sich auf die Grenzen von 1967 beziehen würde, wäre sie anders zu bewerten. In der Regel ist dies jedoch nicht der Fall oder sie wird bewusst mehrdeutig verwendet.

_______

 

„We don’t want no two-state, we want 48”
Übersetzung: „Wir wollen keine Zwei-Staaten-Lösung, wir wollen 1948“

Noch deutlicher wird die eliminatorische Grundhaltung der israelfeindlichen Bewegung in diesem Satz. Er steht ganz klar für die Ablehnung jeglicher Form von jüdischer Staatssouveränität sowie friedlicher Koexistenz der beiden Völker nebeneinander. Stattdessen soll das Rad der Geschichte zum Jahr 1948 zurückgedreht werden; in die Zeit, bevor der Staat Israel gegründet wurde. Auch in dieser Parole wird das Existenzrecht des Staates Israels und das Recht des jüdischen Volks auf Selbstbestimmung geleugnet. Dabei wird eine zentrale Lehre aus der Shoa, die Notwendigkeit eines staatlichen Schutzraums für das jüdische Volk, nicht anerkannt oder geleugnet.

_______

 

„Israel you can’t hide, we charge you with genocide”
Übersetzung: „Israel, du kannst dich nicht verstecken, wir klagen dich wegen Völkermord an“

Hierin steckt die faktisch falsche Behauptung, Israel begehe einen Völkermord an den Palästinensern, die weder von internationalen Gerichten noch Organisationen glaubhaft belegt werden konnte. Der Genozid-Vorwurf dient zur Dämonisierung Israels und zur Delegitimierung des Verteidigungskriegs nach dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023. Hierbei handelt es sich um eine Täter-Opfer-Umkehr, die obendrein die Verbrechen der Hamas trivialisiert.

Zudem kommt es in diesem Zusammenhang auch häufig zu Holocaust-Relativierungen, indem ausgerechnet der jüdische Staat mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt wird. Dadurch wird das historische Trauma des jüdischen Volks für die eigenen antisemitischen Narrative instrumentalisiert.

Häufig wird Israel in der Parole durch beliebige andere Figuren oder Begriffe ersetzt, wie z.B. Germany, Staatsräson, US-Präsident Biden, den Berliner Kultursenator Joe Chialo oder auch verschiedene Uni-Leitungen. Inzwischen wird allen, die sich nicht mit den radikalen Ansichten der israelfeindlichen Aktivisten gemein machen, Verantwortung oder zumindest Komplizenschaft im Zusammenhang des angeblichen Völkermords vorgeworfen.

_______

 

„Resistance is justified when people are occupied”
Übersetzung: „Widerstand ist gerechtfertigt, wenn Menschen unter Besatzung leben“

Diese Parole dient dem Zweck Terrorismus und Gewalt gegen Zivilisten zu verteidigen, indem sie als legitimer, oft angeblich anti-kolonialer „Widerstand“ dargestellt werden. Angriffe auf unschuldige Menschen werden zu heroischen Handlungen verklärt und Terrorismus glorifiziert. Dagegen werden gewaltfreie und diplomatische Wege zu Frieden und Koexistenz abgelehnt.

Oft fällt in diesem Zusammenhang auch der Satz „by all means necessary“ (Übersetzung: „Mit allen notwendigen Mitteln“), womit Gewalt und Terror ebenfalls als legitime Mittel für die Erlangung politischer Ziele normalisiert werden sollen. Zudem wird die Verantwortung für den Konflikt und die als Sicherheitsgründen weiterhin erforderliche Besatzung des Westjordanlands allein dem jüdischen Staat zugewiesen, während die palästinensische Seite und deren politische Führung von jeglicher Verantwortung freigesprochen wird. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch von „Occupied Palestine“ (Übersetzung: „Besetztes Palästina“) gesprochen, womit in der Regel das gesamte Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan gemeint ist. Dies kommt einer Leugnung des Existenzrechts des Staates Israels gleich.

_______

 

„Say Free Palestine and we go”
Übersetzung: „Sag ‚Freiheit für Palästina‘ und wir gehen“

Dieser Satz geht auf eine Szene während der pogromartigen Angriffe auf Maccabi Tel Aviv-Fans in Amsterdam im November 2024 zurück. Ein israelischer Tourist, der von arabischen Männern durch die Stadt gejagt wurde, sprang in einen Kanal, um sich in Sicherheit zu bringen. Vom Rand des Kanals riefen die Angreifer dem Israeli den Satz „Say Free Palestine and we go“ zu. Er solle also diesen Satz sagen, wenn er in Ruhe gelassen werden wolle.

Das Video machte als verstörender Beweis für die Hetzjagden auf Juden in den sozialen Netzwerken die Runde. Israelfeindliche Aktivisten haben sich diesen Satz inzwischen zu eigen gemacht und skandieren ihn unter anderem bei Uni-Besetzungen. Durch die Verwendung dieser Parole machen die Aktivisten deutlich, dass sie hinter den Pogromen in Amsterdam stehen und Gewalt gegen Juden gutheißen.

_______

 

“Zionism is a crime, get your hands off Palestine”
Übersetzung: „Zionismus ist ein Verbrechen, Hände weg von Palästina“

In dieser Parole wird das Existenzrecht Israels geleugnet, indem Zionismus, das legitime friedliche Streben des jüdischen Volks nach nationaler Selbstbestimmung, zum Verbrechen erklärt wird. Die Botschaft lautet, dass Zionismus in jeglicher Form illegitim ist und dass Juden keinen Platz in der Region (Palästina) haben und verschwinden sollen, in dem sie „die Finger von Palästina lassen“.

Unser Appell: Kein Raum für Hass und Antisemitismus im öffentlichen Raum

Vor dem Hintergrund, dass in der Politik und in der Zivilgesellschaft der Kampf gegen Antisemitismus stets hochgehalten wird, ist es absolut inakzeptabel und nicht nachvollziehbar, warum Entscheidungsträger in der Politik, Wissenschaft und an Hochschulen israelbezogenen Antisemitismus tolerieren und sogar Raum bieten, indem Hörsaalbesetzungen und Protestcamps geduldet werden.

Bei den handelnden Personen handelt es sich oftmals nicht um örtliche Studenten, sondern um stark vernetzte und sehr gut organisierte Aktivisten, die stets sich ähnelnde Aktionen in verschiedenen öffentlichen Räumen wiederholen. Durch die Vermummung mit Tüchern oder FFP2-Masken wird dieser Fakt zum Teil verschleiert. Diese Aktivisten stellen immer wieder unter Beweis, dass sie an einem demokratischen Dialog kein Interesse haben, sondern Politikern und Hochschulleitungen ausschließlich ihre Maximalforderungen aufzwingen wollen. Häufig geht es bei ihren drangsalierenden Aktionen nicht um einen konstruktiven Meinungsaustausch, sondern um die Generierung von Bild- und Videomaterial für Propaganda und Desinformationskampagnen in den sozialen Medien.
Als eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft dürfen wir uns darauf nicht einlassen und müssen uns diesen gewalt- und terrorverherrlichenden Parolen und Aktionen entschieden entgegenstellen.

Wir appellieren an die Entscheidungsträger in der Politik und an Hochschulen:

  • Keine Duldung antisemitischer Protestaktionen, die zu Hass auf Juden und zur Vernichtung Israels aufrufen.
  • Kein Dialogangebote an BDS-nahe Aktivisten und keine Überlassung öffentlicher Räumlichkeiten für entsprechende Protestformen.
  • Null Toleranz bei Hausfriedensbruch und Sachbeschädigungen. Entsprechende Straftaten müssen ausnahmslos zur Anzeige gebracht werden.
  • Unverzügliche Durchsetzung des Hausrechts durch Räumung von Hörsaalbesetzungen und Protestcamps durch die örtliche Polizei.
Aktivitäten

Rückblick: Seminar “Jüdisch-politisches Engagement in Deutschland” 2024

Die WerteInitiative – jüdisch-deutsche Positionen (WI) veranstaltet seit 2021 eine jährliche Bildungsreise in die Bundeshauptstadt für junge Erwachsene, die sich nachhaltig für politische Demokratiebildung aus jüdisch-deutscher Perspektive interessieren und engagieren. Auf dieser Basis konnte mit Unterstützung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) ein neues, nachhaltiges Leadership-Nachwuchsprogramm entwickelt werden, das in dieser Form nun erstmals stattfand.

In Kooperation mit:

Das Einführungsseminar bot einen direkten Einblick ins politische Berlin. Die Teilnehmenden erhielten die Möglichkeit, das abstrakte Bild der „PolitikerInnen“ und deren Arbeit mit konkretem Inhalt zu füllen. In Treffen mit Mitgliedern des Bundestags aus mehreren Fraktionen, jüdischen Politik-AkteurInnen und mit den VertreterInnen der politischen Stiftungen konnten die Teilnehmenden aus erster Hand Input über wichtige Fertigkeiten, Erkenntnisse und Erfahrungen für die eigene politische Arbeit erhalten. Außerdem wurden verschiedene Medienhäuser besucht. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es spezielle Workshops zum erfolgreichen politischen Engagement und Aktivismus, auch auf Social Media.

Bis Ende 2025 erfolgen weitere Coaching- und Mentoring-Angebote für die Teilnehmenden und schließlich ein auf die Inhalte des Einführungsseminares aufbauendes Vertiefungsseminar. Das Ziel ist es, die Teilnehmenden zu einem nachhaltigen, politischen Engagement in demokratischen Parteien zu motivieren sowie untereinander ein Netzwerk für Austausch und potenzielle Zusammenarbeit zu bilden.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, unserem Kooperationspartner und bei unserem Förderer!

Das Projekt wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung
und Zukunft (EVZ) gefördert.

Aktivitäten

Rückblick: A Common Cause – Leadership-Seminar 2024

Common Cause Logo_transparent

Vom 10. – 12. November 2024  fand in Berlin unsere Bildungsreise “A Common Cause” für bereits politisch Engagierte sowie Journalistinnen und Journalisten statt, die sich nachhaltig für Demokratiebildung interessieren und dabei einen Fokus auf jüdisches Leben und jüdische Themen legen möchten. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kooperationspartnern, der Finkelstein Stiftung und dem Bundesverband der Musikindustrie (BVMI)!

Vom 10. – 12. November 2024  fand in Berlin unsere Bildungsreise “A Common Cause” für bereits politisch Engagierte sowie Journalistinnen und Journalisten statt, die sich nachhaltig für Demokratiebildung interessieren und dabei einen Fokus auf jüdisches Leben und jüdische Themen legen möchten. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Kooperationspartnern, der Finkelstein Stiftung und dem Bundesverband der Musikindustrie (BVMI)! Ohne ihre Unterstützung wäre das Projekt nicht möglich gewesen.

Das mehrtägige Programm führte mitten ins politische Berlin. Die Teilnehmenden erhielten dabei im Rahmen persönlicher Gespräche im Bundestag mit Abgeordneten der SPD-, CDU/CSU-, Grünen- und FDP-Fraktion, bei der Bundesministerium des Inneren und jüdischen Organisationen sowie gesellschaftsrelevanten Akteuren einen direkten Einblick in das breite Spektrum von Themen rund um das jüdische Leben. Das Programm wurde durch einen Besuch beim Zentralrat der Juden, Treffen mit Vertretern des liberalen und orthodoxen Judentums sowie einer Podiumsdiskussion mit mehreren politischen Stiftungen abgerundet.

Unser Ziel war es, die Teilnehmenden durch informative Gesprächsformate und wechselseitigen Dialog in ihrem eigenen politischen Engagement oder journalistischem Hintergrundwissen und Wirken zu stärken und ein tieferes Verständnis jüdisch-deutscher Querschnittsthemen und Strukturen zu fördern.

Wir danken der Hans und Berthold Finkelstein Stiftung und dem Bundesverband Musikindustrie e.V. für die Unterstützung bei diesem Projekt.