Aktivitäten Öffentlichkeit

PM: Bei BKM Claudia Roth sinkt die Bedeutung des Kampfes gegen modernen Antisemitismus durch Neustrukturierung deutlich

Berlin, 01.02.2023 – Die WerteInitiative – jüdisch-deutsche Positionen e.V. kritisiert die anstehende Organisationsveränderung im Haus der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) scharf. Ab heute soll die Position des Beauftragten für Extremismus- und Antisemitismusbekämpfung abgeschafft werden. Die Aufgaben des bisherigen Beauftragten, darunter die Bekämpfung von Judenhass, sollen zukünftig dem neuen Referat „Kultur und Erinnerung in einer demokratischen Einwanderungsgesellschaft“ zugeordnet werden.

Dazu Elio Adler, Vorsitzender der WerteInitiative:

„Diese organisatorische Neuordnung bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Claudia Roth setzt ein klares Zeichen: Die Bedeutung des Kampfes gegen Antisemitismus sinkt deutlich und wird zu einer Unterkategorie im Bereich der Erinnerungskultur. So wird Judenfeindlichkeit zu einem hauptsächlich historischen Thema und moderne Formen des Antisemitismus ignoriert. Dabei zeigen antisemitische Demonstrationen, der monatelang tolerierte Judenhass bei der documenta15 und regelmäßige Angriffe auf Jüdinnen und Juden, dass der Einsatz gegen Antisemitismus im Hier und Jetzt ernst genommen werden muss.“

Die WerteInitiative kritisierte schon in Bezug auf die documenta15 vergangenes Jahr mehrfach den Umgang der BKM und ihres Amtsleiters, Dr. Andreas Görgen, vor allem mit israelbezogenem Antisemitismus.

„Aktuell ist gerade der sich als ‚Israelkritik‘ tarnende Antisemitismus eine der Haupterscheinungsformen dieser Jahrtausende alten Menschenfeindlichkeit. Durch die strukturellen Änderungen im Haus von Claudia Roth gerät genau diese Form des Hasses weiter aus dem Fokus. Tatsächliche Gefahren für jüdisches Leben heute, Jüdinnen und Juden und nicht zuletzt auch unsere Demokratie werden so außer Acht gelassen. Besonders nach dem massiven Vertrauensverlust in Folge der documenta15 ist dies ein weiteres fatales Signal an die jüdische Gemeinschaft in Deutschland“, so Adler weiter.

Adler abschließend:

„Gerne hätten wir uns dazu persönlich mit Claudia Roth ausgetauscht. Unsere mehrfachen Gesprächsanfragen werden von der Beauftragten jedoch seit über einem Jahr ignoriert.“

Über den Verein WerteInitiative – Jüdisch-deutsche Positionen e.V.:

die WerteInitiative hat sich als zivilgesellschaftliche jüdische Stimme in Deutschland seit 2014 etabliert. Wir sind angetreten, um die Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland zu sichern. Daher setzen wir uns für die Stärkung der Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung aus jüdischer Perspektive ein. Dies tun wir, indem wir den wertebasierten politischen, gesellschaftlichen und medialen Diskurs, das bürgerschaftlich-jüdische Engagement in Deutschland und das deutsch-israelische Verhältnis fördern. Für weitere Informationen empfehlen wir, unsere Webseite zu besuchen: https://werteinitiative.de/.

Aktivitäten Öffentlichkeit

Treffen mit Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg

Letzte Woche trafen wir uns im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg.

Nach einer Vorstellung unserer Arbeit tauschten wir uns über die Notwendigkeit aus, Antisemitismus durch die aktive Förderung von politischer Bildung und Medienkompetenz sowohl in der außerschulischen Bildung als auch im Schulunterricht zu behandeln. So können wir bereits in den Schulen die Grundlagen für ein von freiheitlich-demokratischen Werten getragenes Zusammenleben sichern. Das BMBF leistet dazu die Koordination verschiedener Forschungsvorhaben, Pilotprojekte und fördert die Erarbeitung von Bildungsmaterialien.

Einig waren wir uns darin, dass es für die praktische Umsetzung der bildungspolitischen Ziele der „Nationalen Strategie gegen Antisemitismus“ (NASAS) einer starken Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Ländern bedarf. Die Forderung nach Überarbeitung der Rahmenlehrpläne bzgl. des Themas „aktuelle Formen des Antisemitismus“ ist nicht in der bundespolitischen NASAS erfasst, weil dies in der Verantwortung der Länder liegt. Wir als Verein werden uns daher in Kürze an die Bildungsministerien der Bundesländer wenden.

Wir danken Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg für das interessante Gespräch und die angebotene Unterstützung seines Hauses.

Aktivitäten Öffentlichkeit

Treffen mit Dr. Samuel Salzborn, Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin

Vor einigen Tagen hatten wir den Antisemitismusbeauftragten des Landes Berlin, Samuel Salzborn, in unserer Geschäftsstelle zu Besuch.

Wir haben uns mit ihm über ein breites Themenspektrum rund um die Sicherung jüdischen Lebens in Berlin ausgetauscht. Klar ist: Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Zur effektiven Bekämpfung aller seiner Formen ist ein kontinuierliches praktisches Engagement für ein freiheitlich-demokratisches Zusammenleben auf vielen Ebenen erforderlich. Insbesondere ging es dabei um die Bedeutung der schulischen Bildung im Rahmen der Antisemitismusbekämpfung. Diese kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Aufgrund der föderalen Struktur ist die Schulbildung nicht Bestandteil der vom Bund ausgehenden „Nationalen Strategie gegen Antisemitismus“ (NASAS). Hier ist eine praktische Umsetzung durch die Länder gefragt.

Anschließend an das interessante Gespräch haben wir die Gelegenheit genutzt, Samuel Salzborn für seine herausragende Arbeit zu danken. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

Aktivitäten

Offener Brief der WerteInitiative: Keine Bühne für Roger Waters!

Nachfolgendes Schreiben haben wir heute an die Hallenbetreiber und Kooperationspartner der deutschen Auftrittsorte von Roger Waters gesendet.

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Irritation haben wir zu Kenntnis genommen, dass dem notorisch antisemitischen Musiker Roger Waters durch seine Konzerttour eine öffentlichkeitswirksame Bühne gegeben werden soll.

Und Ihr Unternehmen ist an der Tour beteiligt.

Waters tritt bereits seit vielen Jahren durch einen aggressiven, israelbezogenen Antisemitismus negativ in Erscheinung. Seit 2011 ist er bekennender Fürsprecher der internationalen Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS), die sich die Zerstörung des jüdischen Staates Israel zum Ziel setzt. Die BDS-Bewegung wurde in einem parteiübergreifenden Beschluss des Deutschen Bundestages 2019 eindeutig als im Kern antisemitisch verurteilt und ist auch gemäß der von der Bundesregierung und über 40 weiteren Staaten verabschiedeten IHRA-Antisemitismus-Definition antisemitisch. Diese Auffassung teilen
auch die Mehrzahl der Bundesländer, die Kommission der Antisemitismusbeauftragten der Länder und des Bundes, die Hochschulrektorenkonferenz und unzählige weitere Vereine un Organisationen.

Zu den nachweisbaren zahlreichen Hassäußerungen von Waters gehören darüber hinaus die Verwendung antisemitischer Symbolik als Teil seiner Bühnenshows, die Verbreitung einschlägiger judenfeindlicher
Verschwörungserzählungen und die Relativierung von NS-Verbrechen.
Als berühmte Figur der Kulturszene trägt Roger Waters zur Normalisierung von Antisemitismus bei. Waters könnte seine Bekanntheit nutzen und Schallverstärker für die Demokratie sein. Stattdessen ist er Schallverstärker für Antisemitismus.

Da sich sicherlich auch Ihr Unternehmen gegen Menschenfeindlichkeit stellt, gehen wir davon aus, dass Sie einem Botschafter von Hass keine Bühne geben wollen. Wir rufen Sie dringend zu einer ernsthaften Prüfung aller zur Verfügung stehenden Mittel auf, um diesen Eindruck zu vermeiden. Roger Waters Hass verdient weder Unterstützung noch Legitimation. Denkbar sind hier beispielsweise hier eine Absage der geplanten Veranstaltung und eine laute und deutliche Distanzierung von seinen Einstellungen. Diese Maßnahmen können mit wirtschaftlichen Einbußen einhergehen. Als Initiative der jüdisch-deutschen Zivilgesellschaft bestehen wir darauf, dass der notwendige gesellschaftliche Kampf gegen Antisemitismus
auch dort geführt werden muss, wo er nicht gratis ist.

Mit freundlichen Grüßen

Elio Adler
– Vorsitzender –

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Pressemitteilung anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages am 27.Januar

Berlin, 22.01.2023 – Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags am 27. Januar starten wir als jüdisch-deutsche Organisation die Kampagne #Survivors.

Ab heute werden wir für zehn Tage auf unseren Social-Media-Kanälen (Twitter, Instagram, Facebook) täglich jeweils ein Foto aus der Reihe „Survivors“ (von Jesco Denzel) von Überlebenden des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, ihre Namen und Kurzbiografien posten.

Der Vorsitzende des jüdischen Vereins WerteInitiative, Elio Adler, dazu:

Wir möchten an die Opfer erinnern, aber auch daran, dass wir heute nur selbstbewusst existieren, weil einige wenige Jüdinnen und Juden die Shoa überleben konnten. ‚Nie wieder‘ bedeutet für Jüdinnen und Juden ‘nie wieder Opfer werden‘. Für die Nachkommen der Täter bedeutet es dagegen ‚nie wieder vernichten‘. Beide verbindet, dass die Erinnerung Orientierung für das Heute und Morgen ist.

Start und Dauer der Kampagne haben symbolische Bedeutung: Mit dieser Zeitwahl vor, am, und über den 27. Januar hinaus, möchten wir darauf aufmerksam machen, dass Betroffene nicht nur an einem einzigen Tag der Ermordeten gedenken und an die Lebenden erinnern, sondern auch an allen anderen Tagen. Nur so kann über die Symbolik des 27. Januar hinaus auf noch immer existierenden Antisemitismus und Demokratiefeindschaft aufmerksam gemacht werden.

Unseren ersten Post finden Sie hier: Twitter, Instagram, Facebook

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Treffen mit Martin Hikel, Bezirksbürgermeister von Neukölln

Neukölln ist im öffentlichen Diskurs einer der Brennpunkte bzgl. Migration und Integration. Entsprechend waren wir auf den Termin mit dem Bürgermeister von Neukölln, Martin Hikel, gespannt. Herr Hikel hat eine ausgezeichnete Sachkenntnis rund um unsere Themen. Das betraf auch die präzise Differenzierung von gleichermaßen abzulehnenden antisemitischen und rassistischen Einstellungen.

Natürlich waren auch die Ausschreitungen anlässlich Silvester Thema des Gesprächs. Wir waren uns einig, dass nicht der Migrationshintergrund oder gar die Religion die wesentliche Ursache für die Gewalttätigkeit, Staats- und Demokratieverachtung der Täter war, sondern ihre Sozialisation. Und die wiederum ist eine Mischung verschiedener Komponenten, zu der eine Vielzahl von Elementen beigetragen hat: Bildung, Erziehung, Integration, soziale Situation und Kultur.

Besonders die in Großstädten lebenden Jüdinnen und Juden sind über den Judenhass in Teilen der muslimischen Community höchst besorgt – vor allem, weil er durch Nachrichten aus dem Nahen Osten tagespolitisch aufgeladen wird. Hierfür zu sensibilisieren, sehen wir als Verein als eine unserer Aufgaben.
In Herrn Hikel sehen wir darin einen starken Partner und danken für das Gespräch.

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Treffen mit Senatorin Dr. Lena Kreck und Staatssekretärin Saraya Gomis

Anfang Dezember trafen wir uns im Gebäude der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Diskriminierung mit Senatorin Dr. Lena Kreck und Staatssekretärin Saraya Gomis.

Wir tauschten uns über eine Vielzahl an Themen aus: den Kampf gegen Antisemitismus als gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit, die Rolle des Landes Berlin in der Demokratieförderung und die lebensnahe Verankerung freiheitlich-demokratischer Grundwerte im Zusammenleben der Berlinerinnen und Berliner.

Wir waren uns darin einig, dass Antisemitismus ein Querschnittsthema ist, das in allen Bereichen und Ebenen der Berliner Politik und Gesellschaft angegangen werden muss, so z.B. auch in der Aus- und Fortbildung von Richterinnen und Richtern.

Wir danken Senatorin Dr. Kreck, Staatssekretärin Gomis und ihren Mitarbeiterinnen herzlich für den interessanten Austausch und freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Aktivitäten Öffentlichkeit

Bildungsreise „Politisches Berlin“ 2022

Vom 20. – 22 November 2022 fand unsere Bildungsreise ins politische Berlin in Kooperation mit der Jüdischen Studierendenunion Deutschlands (JSUD) und dem Ernst-Ludwig-Ehrlich Studienwerk (ELES) statt. Das Leadership-Nachwuchsprogramm ist eine dreitägige Bildungsreise für junge Erwachsene, die sich nachhaltig für Politik aus jüdisch-deutscher Perspektive engagieren. Sie gibt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern direkten Einblick ins politische Berlin und bietet ihnen die Möglichkeit, Input aus erster Hand über exklusive Erkenntnisse und Erfahrungen aus der politischen Arbeit zu erhalten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die dieses Jahr zum ersten Mal dabei waren, erwartete ein ähnliches Programm wie im Vorjahr während die Alumni ein komplett neues Programm aus Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern von Medien, NGO’s und des diplomatischen Betriebs erwartete. Für beide Gruppen neu: Der Besuch beim  Zentralrat der Juden, bei dem die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Fragen an den Geschäftsführer Daniel Botmann richten konnten. Natürlich durften auch dieses Jahr die Gruppenfotos nicht fehlen!

Jüdische Stimmen in der Öffentlichkeit

Nach einer ersten Vorstellungsrunde war das Auftaktpanel der Bildungsreise für die neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Thema Jüdischer Stimmen in der Öffentlichkeit. Die Schriftstellerin und Journalistin Mirna Funk, der Rapper und Songwriter Ben Salomo und der Pressesprecher der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern K.d.ö.R., Richard Volkmann gaben kurzen Input über ihre Arbeit und beantworteten die zahlreichen Fragen der Teilnehmenden.

Wie hinein und wie heraus aus dem Bundestag. Und: Was passiert danach?

Nach einer kurzen Pause folgte für unsere neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer das bereits aus dem Vorjahr bekannte Panel der ehemaligen Mitglieder des Bundestags. Fritz Felgentreu (SPD), Klaus Dieter Gröhler (CDU) und Volker Beck (Bündnis 90/Die Grünen) haben rückblickend über ihren Weg in den und ihre Arbeit im Bundestag gesprochen. Und auch: wie geht es weiter, wenn man mal nicht mehr Bundestagsabgeordneter ist.

Die Moderation beider Panels und Q&As hat unser Sprecher Leonard Kaminski übernommen.

Unser Tag im Bundestag. Meet the MdBs:

Auch aus dem Vorjahr bekannt, folgte am zweiten Tag der Bildungsreise der Besuch in den Bundestag. Die Teilnehmenden konnten bei persönlichen Treffen mit Jens Spahn (CDU/CSU) , Dietmar Bartsch (Die Linke), Kevin Kühnert (SPD), Marlene Schönberger (Die Grünen/ Bündnis 90), Olaf in der Beek (FDP) und Staatsministerin Sarah Ryglewski einen exklusiven Einblick in die politische Arbeit und in parlamentarische Prozesse bekommen und ihre Fragen direkt an die Mitglieder des Bundestags und die parlamentarische Staatssekretärin richten.

Kai Kochmann: Die Bedeutung der Rhetorik in der Politik

Wie es im vorherigen Jahr gewünscht wurde, begann für unsere Alumni die Bildungsreise mit einem Einblick in die Kunst der Rhetorik. Dazu haben wir den Coach und Rhetorik-Trainer von vielen politischen Persönlichkeiten, Kai Kochmann eingeladen. Er präsentierte die wichtigsten Grundlagen für eine herausragende Rede und wie diese in der Praxis umgesetzt werden können. In einer Gruppenarbeit lernten die Teilnehmenden korrektes Atmen und die richtige Haltung für Reden kennen. Das abschließende Q&A motivierte die Teilnehmenden an sich zu arbeiten und in Zukunft auf die rhetorischen Skills großer Politikerinnen und Politiker zu achten.

US-Botschafterin: Diplomatie zum Greifen

Was ist die Aufgabe einer US-Botschafterin in Deutschland? Welche Bedeutung spielt die jüdische Herkunft für die US-Botschafterin? Welche Ziele hat sie und was will sie uns jungen Menschen geben? Diese und viele weitere Fragen beantwortete Ihre Exzellenz Amy Gutmann, Botschafterin der USA in Deutschland beim Besuch unserer Alumni in der US-Botschaft.

AJC Germany: Wie geht Interessenvertretung?

Nach dem Besuch in der US-Botschaft, folgte eine amerikanisch-jüdische Organisation, das American-Jewish Committee. Unsere Teilnehmenden trafen den Direktor des AJC Germany Dr. Remko Leemhuis. Durch seinen präzisen Vortrag lernten unsere Teilnehmenden nicht nur die Geschichte des AJC kennen, sondern verstanden, wie Interessenvertretung funktioniert und auf welche Probleme diese stoßen kann.

WELT: Hinter den Kulissen der vierten Gewalt

Rhetorik, Diplomatie und Interessenvertretung – was fehlt? Journalismus und Medien!
Der Chefredakteur Ulf Poschardt und weitere Mitarbeitende der “Welt”-Redaktion präsentierten uns den schnelllebigen Alltag im journalistischen Betrieb. Wie entsteht das Blatt und wie die Online-Ausgabe? Wo genau liegt der Unterschied Und was sind die wichtigsten Grundsätze im Journalismus?? Die Teilnehmenden hörten konzentriert zu und stellten präzise Fragen in journalistischer Manier.

AAS: Für die Zivilgesellschaft

Am frühen Abend durften unsere Teilnehmenden wiederum ein neues für die Demokratie wichtiges politisches Feld kennenlernen: Zivilgesellschaftliches Engagement!
Nikolas Lelle und Tahera Ameer präsentierten die Geschichte und die Arbeit der Amadeu Antonio Stiftung (AAS). Neben den großen Erfolgen der AAS wurde u. a. darüber gesprochen, dass ihre Arbeit auch Hass auf sich zieht und die Mitarbeitenden mit konkreten Bedrohungen zu tun hatten.

Zentralrat der Juden: Meet the Zentralrat

In der größten jüdischen Dachorganisation fanden sich beide Gruppen zusammen, um gemeinsam von Daniel Botmann, dem Geschäftsführer des Zentralrats einen Einblick in die Tätigkeiten des Zentralrats zu bekommen. Durch mehrere konkrete Fallbeispiele, welche die Teilnehmenden lösen sollten, erläuterte sich die Komplexität der Arbeit des Zentralrats von selbst.

Jugendparteien: Young Professionals

Nach dem besuch beim Zentralrat folgte der Abend mit den JUgendparteien. Die spannende Diskussion zum Thema „Nie Wieder! – Floskel oder Programm? zwischen Manon Luther (JUSOS), Timon Dzienus (Grüne Jugend), Alice Kathrin (Junge Liberale) und Finn Wandhoff (Junge Union) zeigte unseren Teilnehmenden welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den jeweiligen Jungparteien in politischen Fragen existieren. Die Moderation übernahm unser Sprecher Leonard Kaminski.

Das anschließende Buffet nutzten die Teilnehmenden zum Austausch mit den Podiumsgästen und den dazugestoßenen ELES-Stipendiaten. Auch die Jüdische Allgemeine war dabei und hat einen schönen Bericht über den spannenden Abend geschrieben.

Die parteinahen Stiftungen

Am letzten Tag der Bildungsreise fand das letzte Panel zu den politischen Stiftungen statt, mit Maik Schnierer (Friedrich-Naumann-Stiftung), Bastian Hermisson (Heinrich-Böll-Stiftung), Peer Teschendorf (Friedrich-Ebert-Stiftung) und Dr. Andreas Jacobs (Konrad-Adenauer-Stiftung). Durch das Panel führte unser Sprecher Leonard Kaminski.

ARD-Hauptstadtstudio

Für unsere Alumni ging es währenddessen am letzten Tag der Bildungsreise ins ARD-Hauptstadtststudio. Ein großer und wichtiger Baustein des politischen Systems in Deutschland ist der Öffentlich-Rechtliche-Rundfunk. Nachdem unsere Teilnehmenden die Arbeit eines privaten Medienhauses kennenlernten, zeigte ihnen die Journalistin Kristin Schwietzer (mdr) im Hauptstadtstudio, wie Meinungsbeiträge im Studio entstehen, wo Podcasts und Social-Media Content produziert wird und wie unterschiedlich die Arbeit bei der ARD aussehen kann. Frau Schierer hat sich auch nach dem Rundgang durch die beeindruckenden Räume nochmal Zeit für die Fragen der Teilnehmenden genommen.

Vertreter der israelischen Botschaft

Noch vor der gemeinsamen Reflexions- und Feedbackrunde, trafen die Teilnehmenden einen Vertreter der israelischen Botschaft, welcher von seiner Laufbahn als Diplomat und die Schwierigkeiten der Diplomatie erläuterte. Er betonte die guten deutsch-israelischen Beziehungen und ging auf die Abraham Accords ein. Die Teilnehmenden erfuhren, wie sich der Nahe Osten politisch verändert und weshalb die arabisch-israelischen Beziehungen stetig besser werden.

Aktivitäten Öffentlichkeit

Treffen mit Dr. Silke Launert MdB, CSU

Am 29. November trafen wir uns mit Dr. Silke Launert, MdB der CSU. Frau Dr. Launert ist unter anderem Mitglied im Innenausschuss und damit für viele unserer Kernthemen verantwortlich.

Nach einer Vorstellung unserer Arbeit tauschten wir uns mit Frau Launert über die Wichtigkeit der Stärkung unserer freiheitlich-demokratischen Werte aus. Nur eine starke Zivilgesellschaft und ein starker Rechtsstaat können gemeinsam unsere Demokratie gegen Gefahren wie Desinformation und Antisemitismus verteidigen.

Wir danken Frau Dr. Launert und ihren Mitarbeiterinnen herzlich für den angenehmen und interessanten Austausch und freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Aktivitäten

PM: Jüdischer Verein „WerteInitiative“ begrüßt die Nationale Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben

Berlin, 30.11.2022 – Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, stellte heute in Berlin die „Nationale Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben“ (NASAS) vor. Die WerteInitiative begrüßt die NASAS.

Dazu Elio Adler, Vorsitzender der WerteInitiative – jüdisch-deutsche Positionen e.V.: „Die NASAS ist der auch von uns schon länger geforderte ganzheitliche Ansatz im Kampf gegen den Antisemitismus. Judenfeindlichkeit ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Dem trägt die NASAS Rechnung.“

In der Strategie werden neben fünf Handlungsfeldern auch drei Querschnittsdimensionen beschrieben. Gemeinsam bilden sie den Rahmen der Strategie.

Adler: „Die NASAS setzt einen weitreichenden und durchdachten Rahmen für den Kampf gegen Antisemitismus. Notwendig ist nun, dass dieser Rahmen mit konkreten Inhalten befüllt wird.“

Über den Verein WerteInitiative – Jüdisch-deutsche Positionen e.V.:

die WerteInitiative hat sich als zivilgesellschaftliche jüdische Stimme in Deutschland seit 2014 etabliert. Wir sind angetreten, um die Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland zu sichern. Daher setzen wir uns für die Stärkung der Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung aus jüdischer Perspektive ein. Dies tun wir, indem wir den wertebasierten politischen, gesellschaftlichen und medialen Diskurs, das bürgerschaftlich-jüdische Engagement in Deutschland und das deutsch-israelische Verhältnis fördern. Für weitere Informationen empfehlen wir, unsere Webseite zu besuchen: https://werteinitiative.de/.